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Junge Frau mit Hautproblemen
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Wenn der Darm zur Ursache von Hautproblemen wird Die Haut als Spiegel des Darms

Pickel, Rötungen oder Ekzeme – Hautprobleme können uns das Leben schwer machen. Dabei liegt die Ursache für ein gestörtes Hautbild oft tiefer: in unserem Darm. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Darm und Haut zusammenhängen und wie Sie mit der richtigen Ernährung beide Organe gesund halten können.

Die Darm-Haut-Achse

Die Haut und unser Darm haben mehr Gemeinsamkeiten, als sich auf den ersten Blick vermuten lässt: Beide stehen in direktem Kontakt zur Außenwelt, beide sind von vielen Blutgefäßen und Nerven durchzogen und beide sind für unser Immunsystem von großer Bedeutung. 

Dass unser Darm und unsere Haut in enger Verbindung stehen, wird bereits seit langem angenommen. In der traditionellen Medizin beispielsweise ist der Darm längst als zentrales Organ für unsere Hautgesundheit bekannt. Heute wissen wir: Diese Verbindung basiert auf der sogenannten Darm-Haut-Achse.

Die Darm-Haut-Achse beschreibt die wechselseitige Kommunikation zwischen unserem Verdauungssystem und der Haut. Denn unsere Darmbakterien unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern produzieren auch wichtige Botenstoffe. Diese Botenstoffe beeinflussen verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper, die sich direkt auf das Hautbild auswirken können – wie die Kollagenproduktion, den Feuchtigkeitshaushalt der Haut oder den Hormonhaushalt, der hormonelle Hautveränderungen verursachen kann.

Auch Entzündungen – beispielsweise in der Haut – werden durch Botenstoffe der Darmbakterien reguliert und können durch eine gestörte Darmflora hervorgerufen oder gefördert werden. Unsere Immunzellen reagieren ebenfalls auf Veränderungen in der Darmflora und können Entzündungsprozesse im ganzen Körper und in der Haut auslösen. Eine ausbalancierte Darmflora ist daher der Schlüssel zu einer gesunden Haut. 

 

Der Darm als Ursache für Hautprobleme

Wenn die Darmgesundheit aus dem Gleichgewicht gerät, kann sie Hautprobleme verursachen oder verschlimmern. Doch was passiert dabei in unserem Körper?

  • Giftstoffe im Darm können nicht mehr richtig ausgeschieden werden und belasten das Hautbild.
  • Der Körper kann wichtige Nährstoffe und Vitamine nicht mehr optimal aufnehmen.
  • Die Bildung von Entzündungsstoffen nimmt zu und kann Hauterkrankungen begünstigen.

Typische Hautprobleme im Zusammenhang mit Darmstörungen

Die Folgen einer unausgewogenen Darmflora zeigen sich in der Haut häufig durch:

  • Trockene, stumpfe Haut
  • Eingerissene Mundwinkel
  • Ekzeme und andere Hautirritationen
  • Nagelveränderungen
  • Haarausfall

Während Hautprobleme unabhängig von unserer Darmgesundheit auftreten können, stehen bestimmte Hauterkrankungen besonders häufig mit unserem Darm in Verbindung:

  • Akne: Menschen mit Akne haben häufig eine gestörte Darmflora, welche den Hormonstoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen und Entzündungsprozesse fördern kann.
  • Neurodermitis: Bei dieser Hauterkrankung spielt das Immunsystem eine zentrale Rolle. Ein durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Darmentzündungen belastetes Immunsystem kann unter Umständen Neurodermitis-Schübe auslösen oder verschlimmern.
  • Rosacea: Diese Hauterkrankung tritt häufig gemeinsam mit Verdauungsproblemen wie dem Reizdarmsyndrom auf. Die Entzündungsprozesse im Darm können sich dabei direkt auf das Hautbild auswirken.
  • Schuppenflechte: Die Schuppenflechte zeigt einen deutlichen Zusammenhang mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Beides kann auf ähnliche Entzündungsmechanismen im Immunsystem zurückgeführt werden.

Wichtig: Bei anhaltenden Hautproblemen sollten Sie stets einen Arzt oder Dermatologen aufsuchen. Besonders wenn Ihre Beschwerden trotz Anpassungen im Lebensstil bestehen bleiben, ist eine professionelle Abklärung wichtig. 

 

Blauer Klecks sieht aus wie eine Pfütze mit einer Ärztin.

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Tipps für eine gesunden Darmflora und Hautverbesserung

Mit einer ausgewogenen Ernährung schaffen Sie gute Voraussetzungen für eine gesunde Darmflora.

Diese Lebensmittel unterstützen Ihre Darmgesundheit besonders:

  • Probiotische Lebensmittel wie Naturjoghurt, Kefir oder fermentierte Lebensmittel fördern eine gesunde Darmflora.
  • Präbiotische Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Gemüse dienen als Nahrung für unsere Darmbakterien.
  • Omega-3-reiche Lebensmittel wie Lachs, Leinsamen oder Walnüsse wirken entzündungshemmend.

Wohingegen stark verarbeitete Lebensmittel, übermäßiger Zuckerkonsum sowie große Mengen tierischer Fette Ihren Darm und Ihre Haut belasten.

Diese Faktoren sollten Sie für eine gesunde Darm-Haut-Balance außerdem beachten:

  • Ausreichend trinken: Trinken Sie idealerweise 1 – 1,5 Liter Wasser täglich. Eine gute Hydration unterstützt die Verdauung und hilft Ihrer Haut, Giftstoffe auszuscheiden.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität regt Ihre Darmtätigkeit an und verbessert so die Durchblutung Ihrer Haut. 30 Minuten moderate Bewegung pro Tag reichen bereits aus.

Stressmanagement: Regelmäßiger oder chronischer Stress kann Ihre Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und so Hautprobleme begünstigen. Integrieren Sie daher Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation hin und wieder in Ihren Alltag.

Autorin: Nadine Weißschuh (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)

 

www.ambulanzzentrum-schweinfurt.de/wp/der-zusammenhang-zwischen-haut-und-darm-kann-der-internist-bei-neurodermitis-helfen/ (06.12.2024)

www.uni-augsburg.de/de/campusleben/neuigkeiten/2022/09/13/7283/#:~:text=Chronisch%20entz%C3%BCndliche%20Darmerkrankung%20erh%C3%B6ht%20Risiko,mit%20oder%20ohne%20Gelenkentz%C3%BCndung%20auftritt. (06.12.2024)

www.dge.de/gesunde-ernaehrung/der-leitfaden-ernaehrungstherapie-in-klinik-und-praxis/chronisch-entzuendliche-darmerkrankungen/ (06.12.2024)

www.usz.ch/das-immunsystem-ueberschiesst-die-haut-juckt/ (06.12.2024)

www.usz.ch/krankheit/neurodermitis/ (06.12.2024)

www.dzi.uk-erlangen.de/patienten/chronisch-entzuendliche-erkrankungen/neurodermitis/ (06.12.2024)

Hochschule Fulda. (2020). Informationsblatt zum Thema Probiotika und Präbiotika zur Unterstützung der Ernährungsberatung und -therapie (Version 1). Regionales Innovationszentrum Gesundheit und Lebensqualität Fulda (RIGL-Fulda), Modellprojekt für die diätetische Versorgung im Raum Fulda (MoDiVe) (06.12.2024)

www.lmu-klinikum.de/dermatologie/forschung/inflammatory-skin-diseases/akne-rosazea/b78f7d4974195e21, abgerufen am 06.12.2024

chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://praxisschnitzer.de/wp-content/uploads/2020/02/DarmUndHaut_Schnitzer_2017_OMundErnaehrung.pdf, abgerufen am 09.12.2024

www.aerzteblatt.de/archiv/236940/Rosazea-(Teil-2-Therapie)-Neue-Aspekte-in-Diagnostik-Klassifikation-und-Therapie, abgerufen am 09.12.2024

Fahrenhold, M. Dysbiose bei Aknepatienten. hautnah dermatologie 34, 10 (2018). doi.org/10.1007/s15012-018-2898-z, abgerufen am 09.12.2024

Gut–Skin Axis: Current Knowledge of the Interrelationship between Microbial Dysbiosis and Skin Conditions - PMC, abgerufen am 16.12.2024

 

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