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Zur Stärkung des Immunsystems bei Kindern rennen ein paar Mädchen und Jungen einem Fußball hinterher
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Stärkung des Immunsystems bei Kindern Natürliche Wege zu mehr Abwehrkraft

Um Erkrankungen bei Kindern vorzubeugen, ist es sinnvoll, das Immunsystem zu stärken. Der folgende Artikel zeigt, wie Sie die Abwehrkräfte Ihres Kindes ganz natürlich unterstützen können.

Das kindliche Immunsystem verstehen

Die häufigen Infektionen bei Kindern haben einen guten Grund: Ihr Immunsystem befindet sich noch in der Entwicklung und muss erst lernen, mit verschiedenen Krankheitserregern umzugehen. Anders als Erwachsene verfügen Kinder noch nicht über ein ausgereiftes Abwehrsystem. Jeder Kontakt mit Erregern trainiert die Immunabwehr und macht sie Schritt für Schritt stärker.

Wie viele Infekte sind normal?

Kleinkinder machen durchschnittlich acht bis zwölf Infekte pro Jahr durch – das ist völlig normal und sogar wichtig für die Entwicklung ihrer Abwehrkräfte. Bei Schulkindern reduziert sich diese Zahl meist auf bis zu acht jährlich. Erst wenn ein Kind deutlich mehr Infekte durchmacht, sollten Eltern ärztlichen Rat einholen.

Vom Neugeborenen bis zum Schulkind

Das Immunsystem entwickelt sich in verschiedenen Phasen. Neugeborene und Säuglinge sind in den ersten Lebensmonaten durch Antikörper der Mutter geschützt, die während der Schwangerschaft übertragen wurden. Dieser sogenannte Nestschutz nimmt kontinuierlich ab, während das Baby beginnt, eigene Abwehrkräfte aufzubauen. Der folgende Artikel konzentriert sich jedoch auf Kinder ab dem Kleinkindalter mit eigenständigem Immunsystem.

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Ernährung als Basis für ein starkes Immunsystem

Eine ausgewogene Ernährung legt den Grundstein für die Stärkung des Immunsystems bei Kleinkindern. Bestimmte Nährstoffe sind dabei besonders wichtig, um die Abwehrkräfte bei Kindern optimal zu unterstützen. 

Diese Nährstoffe stärken die kindlichen Abwehrkräfte

Vitamine, Mineralstoffe und andere Nährstoffe sind die Basis für ein gut funktionierendes Immunsystem. 

Vitamin C

Vitamin C ist ein echtes Multitalent und unterstützt die weißen Blutkörperchen bei der Abwehr von Krankheitserregern. Beispiele für Lebensmittel mit Vitamin C:

  • Zitrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen
  • Beeren, vor allem Johannisbeeren
  • Paprika, besonders die rote Variante
  • grünes Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Grünkohl

Vitamin D

Die körpereigene Produktion von Vitamin D durch Sonnenlicht ist besonders in den Wintermonaten eingeschränkt. Diese Lebensmittel können unterstützen:

  • fettreicher Seefisch wie Lachs und Makrele
  • Eigelb
  • mit Vitamin D angereicherte Milchprodukte

Zink

Zink spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung von Abwehrzellen. Hier steckt besonders viel Zink drin:

  • Vollkornprodukte
  • Kürbiskerne und Nüsse
  • Haferflocken
  • Hülsenfrüchte

Probiotika

Ein Großteil des Immunsystems sitzt im Darm. Diese Lebensmittel unterstützen die Darmflora:

  • Naturjoghurt
  • Kefir
  • fermentiertes Gemüse

Proteine

Eiweiß ist der Baustoff für Antikörper. Das sind gute Quellen:

  • Hülsenfrüchte
  • mageres Fleisch
  • Fisch
  • Eier
  • Milchprodukte

Ausreichend trinken

Die Schleimhäute in Nase und Rachen bilden eine wichtige erste Verteidigungslinie des Immunsystems gegen Krankheitserreger. Nur wenn Kinder ausreichend trinken, können diese Schleimhäute ihre Schutzfunktion optimal erfüllen. Sie fangen Viren und Bakterien ab und verhindern, dass diese tiefer in den Körper gelangen.

So viel sollten Kinder täglich trinken:

  • 1 bis unter 4 Jahre: etwa 820 Milliliter
  • 4 bis unter 7 Jahre: etwa 940 Milliliter
  • 7 bis unter 10 Jahre: etwa 970 Milliliter

Am besten eignen sich Wasser und ungesüßte Tees. Bei körperlicher Aktivität oder Hitze erhöht sich der Bedarf entsprechend.

Bewegung und frische Luft

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft ist ein wahrer Booster für das kindliche Immunsystem. Körperliche Aktivitäten regen die Produktion und Aktivität der Abwehrzellen an und verbessern die Durchblutung – dadurch können Krankheitserreger besser bekämpft werden.

Die richtige Dosis an Bewegung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Kinder und Jugendliche:

  • Kleinkinder von ein bis zwei Jahren sollten über den Tag verteilt mindestens 180 Minuten körperlich aktiv sein – die Intensität spielt dabei noch keine Rolle.
  • Bei Kindern von drei bis vier Jahren bleiben die 180 Minuten Bewegung am Tag, wobei davon mindestens 60 Minuten aus mittlerer bis starker körperlicher Aktivität bestehen sollten.
  • Für Kinder und Jugendliche über vier Jahre empfiehlt die WHO durchschnittlich 60 Minuten moderate bis intensive Bewegung täglich, davon an mindestens drei Tagen pro Woche Aktivitäten, die Muskeln und Knochen besonders stärken.

Für die Stärkung des Immunsystems bei Kindern eignen sich besonders Aktivitäten, die Spaß machen und gleichzeitig den ganzen Körper fordern. Ausgiebiges Toben im Freien, gemeinsame Ballspiele oder eine Radtour stärken nicht nur die Abwehrkräfte, sondern fördern auch die motorische Entwicklung. Schwimmen sowie Klettern und Turnen sind weitere ideale Bewegungsformen, die das Immunsystem auf natürliche Weise unterstützen.

Training für das Immunsystem

Moderate Kältereize trainieren die Abwehrkräfte bei Kindern auf natürliche Weise. Besonders wichtig ist hierbei eine gesunde Dosis – bitte nicht übertreiben oder das Kind dazu zwingen. Weitere hilfreiche Tipps:

  • Kinder sollten am besten bei jedem Wetter nach draußen gehen – auch bei Regen oder Kälte.
  • Führen Sie bei Schulkindern sanfte Wechselduschen ein, um das Immunsystem zu trainieren.
  • Die Kleidung sollte dem Wetter entsprechen, aber nicht zu warm sein, damit der Körper die Temperatur selbst regulieren kann.
  • Besuchen Sie mit Schulkindern nach Rücksprache mit dem Kinderarzt die Sauna.

Erholsamer Schlaf

Während des Schlafs regeneriert sich der kindliche Körper, und das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren. Ausreichend Schlaf ist daher elementar für starke Abwehrkräfte.

Empfohlene Schlafzeiten pro Tag:

  • 1 bis 2 Jahre: 12 bis 16 Stunden
  • 3 bis 5 Jahre: 11 bis 14 Stunden
  • 6 bis 12 Jahre: 9 bis 12 Stunden
  • 13 bis 17 Jahre: 8 bis 10 Stunden

Stress reduzieren, Immunsystem stärken

Verschiedene Faktoren können das kindliche Immunsystem durch Stress belasten, zum Beispiel ein zu voller Terminkalender mit vielen Aktivitäten, ständiger Leistungsdruck in der Schule oder beim Sport, familiäre Spannungen oder zu wenig Zeit zum freien Spielen.

Um dem entgegenzuwirken, sind regelmäßige Entspannungsphasen wichtig. Diese lassen sich mit wenigen Maßnahmen in den Alltag integrieren:

  • feste Ruhezeiten im Tagesablauf einplanen
  • dem Kind ausreichend Zeit für freies Spielen einräumen
  • beruhigende Abendroutinen etablieren
  • eine entspannte Atmosphäre zu Hause schaffen

Hygiene im richtigen Maß

Ein übertriebenes Maß an Hygiene kann die Entwicklung des kindlichen Immunsystems sogar behindern. Denn der Kontakt mit harmlosen Erregern ist wichtig – er trainiert die Abwehrkräfte und macht sie stark. Das bedeutet jedoch nicht, auf grundlegende Hygienemaßnahmen zu verzichten.

Diese Hygienemaßnahmen sind wirklich sinnvoll:

  • regelmäßiges Händewaschen, besonders vor dem Essen, nach dem Toilettengang und bei Infekten
  • einmal benutzte Taschentücher direkt entsorgen
  • regelmäßiges Lüften in Innenräumen
  • Zahnbürsten alle sechs bis acht Wochen austauschen

Erste Hilfe bei Erkältungsanzeichen von Kindern

Manchmal erwischt es Kinder trotz gestärkter Abwehrkräfte. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung können Eltern mit diesen Maßnahmen die Immunabwehr ihres Kindes unterstützen.

Bewährte Sofortmaßnahmen

Eine beginnende Erkältung lässt sich oft durch schnelles Handeln abmildern. Besonders wichtig sind:

  • viel trinken, am besten warme Tees
  • zusätzliche Ruhephasen einlegen
  • die Nase sanft mit Kochsalzlösung spülen
  • Inhalieren mit warmem Wasserdampf

Hausmittel, die wirklich helfen

Bei einer Erkältung können einige Hausmittel die Symptome lindern. Diese haben sich bewährt:

  • warme Hühnersuppe
  • Honig bei Husten (ab dem ersten Lebensjahr)
  • Wadenwickel bei Fieber

Wann sollten Eltern mit Ihrem Kind zum Arzt?

Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen, um das Immunsystem des Kindes zu stärken, ist ein Arztbesuch in diesen Fällen notwendig:

  • Das Fieber hält sich mehr als drei Tage über 39 Grad Celsius (bei Kindern über 2 Jahre).
  • Die Beschwerden werden nach einer Woche nicht besser.
  • Der Allgemeinzustand verschlechtert sich deutlich.

Mit den genannten Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems bei Kindern und dem richtigen Umgang mit ersten Erkältungsanzeichen sind Sie gut gerüstet. Bedenken Sie: Jede überstandene Infektion trainiert die kindlichen Abwehrkräfte und macht sie für die Zukunft stärker.

Autor: Katharina Weickardt (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)

 

  • www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-infekte (20.01.2025)
  • www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/grippaler-infekt/ (20.01.2025)
  • apotheken.de/gesundheit/eltern-und-kind/news/5697-infektionsneigung-bei-kindern (20.01.2025)
  • www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/ (20.01.2025)
  • www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Praevention/Berichte/BMG_Bestandsaufnahme_Bewegung_Kinder_und_Jugendliche_Langversion_bf.pdf, abgerufen am 20.01.2025
  • bvpraevention.de/cms/index.asp?inst=newbv&snr=12809 (20.01.2025)
  • www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Adipositas_Monitoring/Verhalten/HTML_Themenblatt_Schlaf.html (20.01.2025)
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