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Eine Frau mit Mütze ist Eisbaden
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Ist der Trend wirklich gesund? Eisbaden

Eisbaden erlebt derzeit einen regelrechten Boom – immer mehr Menschen stürzen sich bei eisigen Temperaturen ins kalte Wasser, um ihre Gesundheit zu stärken und mentale Grenzen zu überwinden. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die gesundheitlichen Vorteile des Eisbadens, worauf Sie dabei achten sollten und wie Sie sicher in diese faszinierende Praxis einsteigen können.

Eisbaden verstehen

Was ist eigentlich Eisbaden oder Eisschwimmen? Fachleute sprechen von Eisbaden, wenn man sich in Wasser begibt, das kälter als fünf Grad Celsius ist. Echte Winterschwimmer tauchen sogar in Gewässer mit noch niedrigeren Temperaturen.

Verschiedene Arten des Eisbadens

Je nach Vorlieben und Möglichkeiten gibt es verschiedene Varianten:

  • natürliche Gewässer wie Seen oder Flüsse
  • speziell angelegte Kaltwasserbecken
  • Eislöcher in zugefrorenen Gewässern
  • kalte Pools oder Naturpools
  • kleine Pools/Tonnen speziell für Garten oder Balkon

Die Wassertemperaturen liegen je nach Jahreszeit und Ort zwischen null und zehn Grad Celsius. Viele Anfänger beginnen im Herbst bei noch milderen Temperaturen und steigern sich dann langsam in die Wintermonate hinein.

Darum ist Eisbaden so wertvoll

Der kurze Kältereiz aktiviert Ihr Immunsystem auf natürliche Weise. Die Kälte regt die Produktion weißer Blutkörperchen an und stärkt so die Abwehrkräfte. So kann bereits nach sechs Wochen regelmäßigem Eisbaden die Zahl der Abwehrzellen deutlich ansteigen. Regelmäßige Winterschwimmer berichten von deutlich weniger Erkältungen und einem besseren allgemeinen Gesundheitsgefühl. Besonders interessant: Der positive Effekt auf das Immunsystem hält auch noch Stunden nach dem kalten Bad an.

Stärkung des Immunsystems

Der kurze Kältereiz aktiviert Ihr Immunsystem auf natürliche Weise. In Studien konnten bereits mehrfach eine Erhöhung von Immunzellen und Botenstoffen des Immunsystem (Zytokinen) nachgewiesen werden. Dies könnte auf eine verbesserte Immunantwort und höhere Aktivität des Immunsystems hinweisen sowie gegebenenfalls die teilweise berichtete verminderte Infektanfälligkeit erklären.

Fit für Herz und Kreislauf

Beim Eintauchen ins kalte Wasser ziehen sich die Blutgefäße zunächst zusammen, um sich dann wieder zu erweitern. Dieser Wechsel trainiert Ihr Herz-Kreislauf-System, wie ein sanftes Gefäßtraining. Die verbesserte Durchblutung durch das Winterbaden kann sich positiv auf den Blutdruck, die Durchblutung und Gesundheit der Gefäße auswirken.

Mentale Stärke und Stressabbau

Ein Bad in eiskaltem Wasser setzt Glückshormone frei. Der kontrollierte Umgang mit dem Kältereiz stärkt zudem die psychische Widerstandskraft. Die Extremsituation lehrt, ruhig zu atmen und gelassen zu bleiben – eine Fähigkeit, die sich auch auf andere Lebensbereiche überträgt. Viele Eisschwimmer berichten von

  • weniger Stress durch bessere Bewältigungsstrategien,
  • einer deutlich verbesserten Schlafqualität,
  • mehr Wohlbefinden und Energie im Alltag,
  • besserer emotionaler Ausgeglichenheit und
  • gesteigerte Konzentrationsfähigkeit.

Diese Risiken sollten Sie kennen

Ein Bad in eiskaltem Wasser bedeutet für Ihren Körper jedoch extremen Stress. Nicht jeder sollte sich dieser Herausforderung stellen.

Für diese Personen ist Eisbaden tabu

Bei bestimmten Vorerkrankungen sollte auf das Eisbaden verzichtet werden:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen),
  • akute Infektionen oder Fieber,
  • Schwangerschaft und/oder
  • Gefäßerkrankungen.

Sprechen Sie im Zweifelsfall immer zuerst mit Ihrem Arzt.

Blauer Klecks sieht aus wie eine Pfütze mit einer Ärztin.

Check-up ab 18 Jahren

Bei der Check-up-Untersuchung geht es darum gesundheitliche Risiken zum Beispiel für das Herz-Kreislaufsystem zu erkennen. Die Kosten übernimmt die mhplus einmalig für Versicherte zwischen 18 und 35 Jahren. Ab 35 Jahren ist der Check-Up jedes dritte Jahr möglich.

 

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Wichtige Vorsichtsmaßnahmen

Der erste Kälteschock kann gefährlich werden. Beachten Sie daher:

  • nie alleine eisbaden,
  • langsam ins Wasser gehen,
  • auf die Atmung achten,
  • nicht länger als zwei bis drei Minuten im Wasser bleiben und
  • warme Kleidung zum Aufwärmen bereithalten.

Hören Sie auf Ihren Körper: Bei Schwindel, Atemnot oder starken Schmerzen sollten Sie sofort das Wasser verlassen.

Vorbereitung fürs Eisbaden

Auch wenn keine gesundheitlichen Bedenken bestehen, sollte man sich fürs Eisbaden gut vorbereiten und die nötige Geduld mitbringen. Der Körper braucht Zeit, um sich an die extremen Temperaturen zu gewöhnen. Ein übereilter Start ohne Vorbereitung kann nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich sein.

Step by Step zum Winterschwimmer

Nicht gleich ins eiskalte Wasser springen. Ein schrittweises Vorgehen ist sicherer, bevor Sie sich zum Winterbaden wagen:

  1. kaltes Duschen zur Gewöhnung
  2. Herbstbaden bei 15 bis 20 Grad
  3. langsame Steigerung der Badezeit
  4. langsame Gewöhnung an kältere Temperaturen

Die richtige Ausrüstung

Gut vorbereitet macht das Eisbaden mehr Spaß und ist sicherer:

  • warme Mütze oder Neoprenhaube gegen Wärmeverlust
  • rutschfeste Badeschuhe für einen sicheren Stand
  • großes Handtuch und Bademantel
  • warme Kleidung zum Wechseln (mehrere Schichten)
  • Thermoskanne mit heißem Getränk (Tee oder Brühe)
  • Thermometer zur Wasserkontrolle
  • Handschuhe/dicke Socken (die Füße und Hände sind besonders empfindlich), durchaus auch schon während des Badens, danach wechseln

Die Vorbereitung auf das Eisbad ist entscheidend für ein sicheres Erlebnis. Gehen Sie nicht mit vollem Magen ins kalte Wasser und verzichten Sie unbedingt auf Alkohol – auch wenn er zum „Aufwärmen“ verlockend sein mag. Bewegen Sie sich vor dem Winterbaden leicht, um Ihren Körper auf natürliche Weise aufzuwärmen. Ein kurzer Spaziergang oder leichte Dehnübungen sind ideal. Achten Sie auch auf die Wassertemperatur und die aktuellen Wetterbedingungen wie Windstärke oder Wellengang. Diese Faktoren beeinflussen, wie Ihr Körper mit der Kälte umgeht.

Gesund und gestärkt durch kaltes Wasser

Regelmäßiges Eisbaden kann das Immunsystem stärken, den Kreislauf trainieren und die psychische Gesundheit fördern. Allerdings ist Eisbaden nicht für jeden geeignet. Wichtig ist ein behutsamer Einstieg und eine gute Vorbereitung. Beachten Sie die Sicherheitshinweise und hören Sie auf Ihren Körper. Mit der richtigen Herangehensweise können Sie die positiven Effekte des Eisbadens gefahrlos genießen.

Autorin: Luka Marie Pehnert (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie).

 

www.zeitschrift-sportmedizin.de/effekte-von-kaltwasserschwimmen-eisbaden/ (4.12.24)

www.rosenfluh.ch/arsmedici-2023-12/nebenniereninsuffizienz-wenn-der-sprung-ins-kalte-wasser-toedlich-sein-kann (4.12.24)

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