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Mehrere Sportler mit einem Sportlerherz am Start einer Tartanbahn
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Wenn Training das Herz verändert Sportlerherz

Intensiver Ausdauersport kann zu natürlichen Anpassungen des Herzmuskels führen – dem sogenannten Sportlerherz. Diese Veränderungen betreffen vor allem Leistungssportler und sind sowohl für Athleten als auch für Mediziner von großem Interesse.

Was ist ein Sportlerherz?

Ein Sportlerherz, auch Sportherz oder Athletenherz genannt, entwickelt sich als Reaktion auf regelmäßiges, intensives Ausdauertraining. Während ein durchschnittliches Herz etwa 300 Gramm wiegt, kann das Herz eines Leistungssportlers auf bis zu 500 Gramm anwachsen. Nicht nur das Gewicht verändert sich – der gesamte Herzmuskel passt sich den erhöhten Anforderungen an.

Von einem Sportlerherz sprechen Mediziner, wenn regelmäßiges Training, meist Ausdauertraining auf Leistungssportniveau, zu einer messbaren Vergrößerung der linken Herzkammer (linksventrikuläre Dilatation) beziehungsweise zu einem Wachstum des Herzmuskels (linksventrikuläre Hypertrophie) führt. Die Entwicklung eines Sportherzens ist dabei ein gradueller Prozess, der sich über mehrere Jahre erstrecken kann. Typisch ist zudem eine Verlangsamung des Ruhepulses.

Im Vergleich zu einem normalen Herzen arbeitet ein Sportlerherz effizienter und ist besser an sportliche Belastungen angepasst.

Blauer Klecks sieht aus wie eine Pfütze mit einer Ärztin.

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Wie verändert sich der Herzmuskel durch Sport?

Regelmäßiges Ausdauertraining löst im Körper verschiedene Anpassungsprozesse aus. Der Herzmuskel kann im Laufe der Zeit ebenfalls auf die erhöhten Anforderungen reagieren und sich anpassen. Ähnlich wie ein Muskel durch Training wächst, verändert sich auch das Herz, um die sportlichen Belastungen besser zu bewältigen.

Die wichtigsten Veränderungen betreffen dabei die Struktur des Herzens:

  • Die linke Herzkammer vergrößert sich, um mehr Blut aufnehmen zu können.
  • Die Herzwand wird kräftiger und kann sich stärker zusammenziehen.
  • Die Durchblutung des Herzmuskels verbessert sich durch neue Blutgefäße.
  • Der Ruhepuls sinkt auf unter 60 Schläge pro Minute, da das Herz effizienter arbeitet.

Diese Anpassungen entwickeln sich nicht von heute auf morgen. Besonders Ausdauersportarten wie Langstreckenlauf, Radfahren oder Schwimmen fördern die Entwicklung eines Sportlerherzens. Dabei spielt nicht nur die Trainingsdauer eine Rolle – auch die Intensität ist entscheidend. Nur wenn Sie regelmäßig an Ihre Belastungsgrenze gehen, wird sich Ihr Herz entsprechend anpassen.

Vorteile des Sportlerherzens

Die Entwicklung eines Sportlerherzens bringt für Athleten bedeutende Vorteile mit sich. Wie geschildert kann das Herz durch die Vergrößerung des Herzmuskels pro Schlag deutlich mehr Blut durch den Körper pumpen. Diese erhöhte Pumpleistung der vergrößerten Herzkammer versorgt alle Organe besser mit Sauerstoff – besonders während intensiver Belastungen.

Die konkreten Vorteile für Leistungssportler im Überblick:

  • verbesserte maximale Sauerstoffaufnahme
  • optimierte Herzarbeit mit niedrigerem Ruhepuls
  • schnellere Erholung nach Belastungen
  • höhere Ausdauerleistung im Wettkampf

Ist ein Sportlerherz gefährlich?

Die Anpassungen des Herzens durch Sport sind in der Regel unbedenklich. Im Gegenteil – regelmäßiger Ausdauersport stärkt nicht nur den Herzmuskel, sondern das gesamte Herz-Kreislauf-System.

Aber was passiert eigentlich mit einem Sportherz ohne Sport? Wenn Athleten ihr Training deutlich reduzieren oder beenden, bilden sich die Anpassungen des Herzens meist langsam zurück. Der Körper passt sich den neuen Anforderungen an, und das Herz nähert sich wieder seiner ursprünglichen Größe.

Sportlerherz oder Herzkrankheit: Wichtige Unterscheidungsmerkmale

Manchmal werden die Veränderungen am Herzen fälschlicherweise mit einer Herzerkrankung verwechselt. Besonders die hypertrophe Kardiomyopathie kann in kardiologischen Untersuchungen auf den ersten Blick ähnliche Merkmale wie ein Sportlerherz aufweisen. Der entscheidende Unterschied: Während sich ein Sportlerherz als gesunde Reaktion auf das Training entwickelt, ist die Kardiomyopathie eine eigenständige Erkrankung des Herzmuskels.

Typische Sportlerherz-Symptome wie der langsame Ruhepuls, die moderate Vergrößerung der linken Herzkammer und die gleichmäßige Anpassung des gesamten Herzens sind für Sportler normal und kein Grund zur Sorge. Anders sieht es aus, wenn folgende Warnsignale auftreten:

  • plötzliche Leistungseinbrüche
  • ungewöhnliche Herzrhythmusstörungen
  • Schwindelgefühle oder Ohnmachtsanfälle
  • Brustschmerzen bei Belastung

In diesen Fällen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Regelmäßige sportmedizinische Untersuchungen sind besonders für Leistungssportler wichtig, um die gesunde Entwicklung des Sportlerherzens zu überwachen.

 Mann lässt sein Sportlerherz während einer Leistungsdiagnostik auf dem Laufband untersuchen
Bei Warnsignalen wie Brustschmerzen bei Belastung sollte der Arzt aufgesucht werden.

Perspektiven für Sportler und deren Gesundheit

Wer regelmäßig und intensiv Sport treibt, sollte die Entwicklung eines Sportlerherzens als das sehen, was sie ist: eine beeindruckende Fähigkeit des Körpers, sich optimal an die Anforderungen des Sports anzupassen. Diese natürliche Veränderung des Herzmuskels ermöglicht nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern trägt auch zu einem gesunden Lebensstil bei.

Für ambitionierte Ausdauer- und Hobbysportler bedeutet dies: Lassen Sie sich von Begriffen wie „Herzvergrößerung” nicht verunsichern. Ein durch Training entwickeltes Sportherz ist ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper effektiv auf die Belastung reagiert. Wichtig ist dabei das richtige Maß und dass Sie auf die Signale Ihres Körpers hören. Eine schrittweise Steigerung des Trainings und regelmäßige medizinische Checks bilden die Basis für eine gesunde sportliche Entwicklung. 

Ambitionierten Ausdauer- und Hobbysportlern, die nach längerer Pause wieder mit dem Sport beginnen wollen oder unklare Symptome haben, ist ein kardiologischer Check-up vor sportlicher Belastung dringend zu empfehlen.

 

Autorin: Katharina Weickardt (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)

 

www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/herz-kreislauf/herzkreislauf-sport.html (16.12.2024)

herzmedizin.de/fuer-patienten-und-interessierte/vorsorge/sport-und-herz/sportlerherz-kein-risiko-herzgesundheit.html (16.12.2024)

www.msdmanuals.com/de/heim/herz-und-gef%C3%A4%C3%9Fkrankheiten/sport-und-das-herz/das-sportlerherz (16.12.2024)

 

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