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Frau mit Kopfschmerzen sitzt auf dem Sofa
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Die häufigsten Formen im Überblick Arten von Kopfschmerzen

Etwa jede zweite Person in Deutschland leidet unter wiederkehrenden Kopfschmerzen. Von dumpf-drückenden Spannungskopfschmerzen über pulsierende Migräne – die Erscheinungsformen von Kopfschmerzen sind vielfältig. Wir erklären die wichtigsten Kopfschmerzarten, welche Symptome typisch sind und wie Sie die Beschwerden effektiv lindern können.

Welche Arten von Kopfschmerzen gibt es?

Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Sie können sowohl eigenständig auftreten oder als Begleitsymptom einer Erkrankung. Je nachdem wird zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen unterschieden.

Bei primären Kopfschmerzen bildet der Schmerz das Hauptsymptom. Sie treten ohne andere strukturelle Erkrankungen auf. Die drei häufigsten Arten primärer Kopfschmerzen sind:

  • Spannungskopfschmerzen
  • Migräne
  • Clusterkopfschmerzen

Sekundäre Kopfschmerzen hingegen treten als Folge einer anderen Erkrankung oder äußeren Einwirkung auf. Häufige Ursachen sekundärer Kopfschmerzen sind:

  • Übermäßiger Alkoholkonsum (folglich sogenannte Katerkopfschmerzen)
  • Grippale Infekte
  • Übermäßige Einnahme von Schmerzmedikamenten
  • Unfälle oder Verletzungen

Spannungskopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen äußern sich in der Regel durch einen dumpf-drückenden, beidseitigen Kopfschmerz. Viele Betroffene beschreiben das Gefühl wie ein „zu enges Band um den Kopf". Die Schmerzintensität ist meist mild bis mittelschwer und wird nur selten von Übelkeit begleitet. Eine Episode von Spannungskopfschmerzen kann zwischen 30 Minuten und mehreren Tagen andauern.

Wer ist besonders von Spannungskopfschmerzen betroffen?

Etwa 90 Prozent aller Menschen erleben mindestens einmal im Leben Spannungskopfschmerzen. Besonders häufig treten sie bei Menschen zwischen 20 und 50 Jahren auf.

Die Hauptursachen für Spannungskopfschmerzen sind meist:

  • Anspannung und Stress
  • Dehydrierung – Zu wenig Wasser und Mineralstoffe im Körper begünstigen Kopfschmerzen 
  • Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich – oft durch langes Sitzen am Computer
  • Bewegungsmangel 
  • Schlafmangel oder ein unregelmäßiger Schlafrhythmus

Bei akuten Spannungskopfschmerzen sorgen oft schon einfache Hausmittel für Linderung:

  • Leichte Dehnübungen für Nacken und Schultern
  • Entspannungspausen
  • Bewegung (z. B. ein Spaziergang an der frischen Luft)
  • Pfefferminzöl auf Schläfen und Nacken

Um den Spannungskopfschmerzen den Garaus zu machen, bevor sie sich überhaupt ausbreiten, sind regelmäßige Bewegung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr über den Tag verteilt besonders effektiv. Ein ergonomischer Arbeitsplatz kann ebenfalls helfen, wenn Sie viel Zeit am Schreibtisch verbringen. So können Sie Verspannungen in Schulter und Nacken reduzieren und Spannungskopfschmerzen vorbeugen. Stress lässt sich durch Stressmanagement und Entspannungstechniken entgegenwirken.

 

Blauer Klecks sieht aus wie eine Pfütze mit einem Kopf man sieht das Gehirn.

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Migräne

Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die sich durch wiederkehrende Schmerzattacken äußert. Anders als bei Spannungskopfschmerzen oder anderen Kopfschmerzarten ist der Schmerz bei Migräne meist einseitig, pulsierend und von starker bis sehr starker Intensität. Typische Begleitsymptome der Migränekopfschmerzen sind Übelkeit, Erbrechen und eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen. Die Erkrankung betrifft etwa 10 Prozent der Bevölkerung, besonders häufig Frauen.

Migräneattacken sind individuell verschieden, es gibt jedoch typische Verlaufsmuster, die viele Betroffenen erleben. Eine Migräneattacke läuft meist in mehreren charakteristischen Phasen ab:

  1. Vorboten (Prodromalphase)

Die Prodromalphase beginnt Stunden oder Tage vor der eigentlichen Schmerzattacke. Währenddessen leiden viele Betroffene unter Konzentrationsschwierigkeiten, verspüren Heißhunger oder Appetitlosigkeit und bemerken deutliche Stimmungsschwankungen.

  1. Auraphase 

Bei etwa 20 Prozent der Migränebetroffenen folgt die Auraphase. Diese ist oft durch Sehstörungen, Sprachstörungen oder Kribbeln in Armen und Beinen geprägt.

  1. Schmerzphase

Die anschließende Schmerzphase dauert in der Regel zwischen 4 und 72 Stunden an. Während dieser Zeit macht sich die Erkrankung durch starke, pulsierende Kopfschmerzen bemerkbar. Körperliche Aktivität verstärkt die Kopfschmerzen häufig, ebenso wie Licht oder Lärm. Gleichzeitig auftretende Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen sind in dieser Phase häufig. Migränebetroffene haben in dieser Zeit nicht selten das starke Bedürfnis, sich zurückzuziehen.

Welche Faktoren begünstigen Migräneattacken?

Wodurch die Erkrankung selbst ausgelöst wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Jedoch gibt es Erkenntnisse darüber, welche Faktoren einen Migräneanfall begünstigen können. Dazu gehören:

  • Stress oder der plötzliche Abfall von Stress (z. B. am ersten Urlaubstag)
  • Unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Alkoholische Getränke
  • Hormonelle Schwankungen
  • Wetterumschwünge

Was tun bei einer Migräneattacke?

Die Behandlung von Migräne basiert auf zwei Säulen: der Akuttherapie des Kopfschmerzes während einer Attacke und der vorbeugenden Behandlung. 

Im Akutfall ist bei Migräne vor allem schnelles Handeln wichtig. Die folgenden Tipps können die Beschwerden etwas lindern:

  • Rückzug in einen abgedunkelten, ruhigen Raum
  • Falls vorhanden, verschriebene Medikamente (meist Triptane) rechtzeitig einnehmen
  • Kühle Kompressen auf Stirn oder Nacken 
  • Ausreichend Wasser, Tee oder elektrolythaltige Getränke trinken

Um die Häufigkeit und Intensität der Migräneattacken langfristig zu reduzieren, können folgende Strategien helfen:

  • Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Moderater Ausdauersport, mindestens 2–3 Mal pro Woche
  • Erlernen von Entspannungstechniken und Strategien zum Stressmanagement
  • Führen eines Migränetagebuchs zur Identifikation persönlicher Trigger
  • Bei häufigen Attacken möglicherweise vorbeugende Medikamente – nach ärztlicher Absprache
Eine Frau mit Kopfschmerzen massiert sich die Schläfen

Clusterkopfschmerzen

Clusterkopfschmerzen sind eine eigenständige und seltene neurologische Erkrankung: Etwa einer von tausend Menschen ist betroffen, Männer dreimal häufiger als Frauen. Die Beschwerden zeichnen sich durch extrem starke, einseitige Kopfschmerzattacken aus, die typischerweise im Bereich des Auges oder der Schläfe auftreten. Betroffene beschreiben die Kopfschmerzen als bohrend-stechend, als würde ein glühendes Messer ins Auge gestochen. Die Attacken treten im Gegensatz zu anderen Kopfschmerzarten wie Migräne in Episoden auf – daher der Name „Cluster“ (englisch für Häufung).  

Die Besonderheit der Schmerzattacken liegt in ihrer zeitlichen Struktur: Die Kopfschmerzattacken dauern meist 15 bis 180 Minuten und kehren oft zur gleichen Tageszeit wieder, besonders nachts. Eine Clusterperiode kann sich über Wochen oder Monate erstrecken, mit bis zu acht Kopfschmerzattacken täglich. Danach folgen häufig monatelange kopfschmerzfreie Phasen.

Mögliche Begleitsymptome bei Clusterkopfschmerzen:

  • Gerötetes, tränendes Auge auf der Schmerzseite
  • Verstopfte oder laufende Nase
  • Gesichtsrötung und Schwitzen
  • Hängendes Augenlid auf der schmerzenden Kopfseite

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Clusterkopfschmerzen?

Clusterkopfschmerzen benötigen immer eine fachärztliche Behandlung. Im Gegensatz zu anderen Kopfschmerzarten oder Migräne helfen hier keine einfachen Schmerzmittel.

Für die Akutbehandlung von Clusterkopfschmerzen hat sich die Inhalation von reinem Sauerstoff bewährt. Auch spezielle Medikamente können die Behandlung unterstützen. 

Neben der Akuttherapie spielt bei Clusterkopfschmerzen die vorbeugende Behandlung mit geeigneten Medikamenten eine zentrale Rolle. Auch neue Therapieansätze wie die Neurostimulation zeigen vielversprechende Ergebnisse. Weitere Maßnahmen, die Clusterkopfschmerzen vorbeugen können, sind:

  • Regelmäßiger Schlafrhythmus
  • Vermeidung von Alkohol während einer Clusterperiode (würde neue Clusterperioden auslösen)
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Ein Kopfschmerztagebuch hilft, den individuellen Krankheitsverlauf zu dokumentieren und die Therapie optimal anzupassen.

 

Autorin: Nadine Weißschuh (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)

 

www.dmkg.de/patienten/antworten-auf-die-wichtigsten-fragen-rund-um-den-kopfschmerz-onlinebroschuere/online_broschuere_spannungskopfschmerzen (11.02.2025)

www.dmkg.de/patienten/medikamente/medikamente-gegen-migraene (11.02.2025)

www.rosenfluh.ch/arsmedici-2024-15-16#78718 (11.02.2025)

www.rosenfluh.ch/congressselection-2022-07/woher-kommt-bloss-dieser-kopfschmerz (11.02.2025)

www.rosenfluh.ch/arsmedici-2021-08/ursachen-bei-ungewoehnlichem-muster-immer-abklaeren (11.02.2025)

www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/JoHM_S6_2020_Migraene_Spannungskopfschmerz.html (11.02.2025)

drks.de/search/de/trial/DRKS00028475 (11.02.2025)

www.dmkg.de/patienten/medikamente-gegen-spannungskopfschmerzen (11.02.2025)

www.dmkg.de/patienten/medikamente-gegen-clusterkopfschmerzen (11.02.2025)

www.dmkg.de/files/dmkg.de/Empfehlungen/030057_LL_CGRP_Addendum%20Migraene_2019_20.1.2020.pdf (11.02.2025)

www.akdae.de/arzneimitteltherapie/arzneiverordnung-in-der-praxis/ausgaben-archiv/ausgaben-ab-2015/ausgabe/artikel?cHash=3fe1b5c41eeb4b0442433554bc74313e&tx_lnsissuearchive_articleshow%5Baction%5D=show&tx_lnsissuearchive_articleshow%5Barticle%5D=4715&tx_lnsissuearchive_articleshow%5Bcontroller%5D=Article&tx_lnsissuearchive_articleshow%5Bissue%5D=23&tx_lnsissuearchive_articleshow%5Byear%5D=2020 (11.02.2025)

register.awmf.org/assets/guidelines/030-036l_S1_Clusterkopfschmerz_trigeminoautonome_Kopfschmerzen_2015-06-abgelaufen.pdf (11.02.2025)

register.awmf.org/assets/guidelines/030-036l_S1_Clusterkopfschmerz_trigeminoautonome_Kopfschmerzen_2015-06-abgelaufen.pdf (11.02.2025)

 

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