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Junge Frau sitzt auf einer Wiese und liest ein Buch bei ihrer Digital Detox Erfahrung
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Einfach mal abschalten Digital Detox

Die permanente digitale Vernetzung ist heutzutage Normalität. Der ständige Online-Konsum kann allerdings sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit beeinträchtigen. Schon 2011 fühlten sich bei einer Befragung mehr als 60 Prozent der 1000 Teilnehmer manchmal oder häufig von den Medien reizüberflutet.

Was ist Digital Detox?

Digital Detox, die digitale Entgiftung, ist die Antwort auf Stress durch die modernen Medien. Der Begriff beschreibt den bewussten Verzicht auf digitale Medien und Geräte für einen bestimmten Zeitraum. Dabei muss es nicht um eine vollständige Abstinenz gehen – auch ein verminderter, bewussterer Umgang mit digitalen Technologien kann das Ziel sein. 

Der Trend ist sehr relevant: Laut einer Analyse des Verbands privater Medien verbrachten Deutsche über 14 Jahren 2022 durchschnittlich mehr als dreieinhalb Stunden täglich vor dem Fernseher. Insgesamt betrug der durchschnittliche Konsum audiovisueller Medien sogar fast zehn Stunden am Tag.

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Anzeichen eines übermäßigen digitalen Konsums

Der übermäßige Konsum digitaler Medien kann sich auf verschiedenen Ebenen bemerkbar machen. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Körperliche Symptome: Viele Menschen leiden unter Kopfschmerzen, Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich sowie Schlafstörungen durch die intensive Bildschirmnutzung. Das Blaulicht am Abend stört dabei den natürlichen Schlafrhythmus.
  • Psychische Auswirkungen: Konzentrationsschwierigkeiten und innere Unruhe sind typische Folgen. Die „Fear of Missing Out” (auch FOMO genannt) – die Angst, etwas zu verpassen – kann zu erhöhtem Stress und Anspannung führen.
  • Soziale Folgen: Reale Begegnungen werden mit zunehmendem Medienkonsum häufig seltener. Online-Kontakte nehmen dagegen zu, sind aber oft oberflächlicher und kurzlebiger. Auch Beziehungen können unter der ständigen digitalen Ablenkung leiden.

Die wichtigsten Bereiche für die digitale Entgiftung

Wenn Sie sich gestresst fühlen, kann der Verzicht auf digitale Medien Entspannung bringen. 

Bei einem digital Detox sollten Sie auf folgende Medien verzichten:

  • Smartphone-Nutzung: Mit dem Internet in der Hosentasche ist das Smartphone oft der Hauptverursacher digitaler Überreizung. Eine bewusste Reduktion der Nutzungszeit ist bei der digitalen Entgiftung besonders wichtig.
  • Social Media: Die sozialen Medien ziehen Nutzer durch ihre endlosen Inhalte oft besonders in den Bann. Dadurch ist Social Media nicht nur zeitintensiv, die gezeigten Bilder vermitteln auch oft ein verzerrtes Bild der Realität. Das kann negative Gefühle wie Neid oder Unzufriedenheit erzeugen oder weiter verstärken.
  • Streaming und Entertainmentdienste: Der permanente Zugang zu Unterhaltungsmedien kann zu einem übermäßigen Konsum und der Vernachlässigung anderer Aktivitäten führen. Ihrem Hobby aufgrund einer spannenden Serie oder eines Films einmal nicht nachzugehen ist natürlich kein Problem. Geschieht das allerdings häufiger, sollten Sie den Konsum einschränken.
  • Berufliche Screen-Time: Auch im Arbeitsleben sollten regelmäßige Bildschirmpausen eingelegt werden, um Überbelastung zu vermeiden.

Wirksame Strategien und Tipps für den Digital Detox

Die Umsetzung einer digitalen Entgiftung ist heutzutage nicht einfach: Wir sind ständig von Bildschirmen umgeben, Radio und Musik beschallen uns fast überall und das Handy führt uns in jeder freien Minute in Versuchung. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich beim Digital Detox klare und vor allem realistische Ziele setzen. Überlegen Sie dabei genau, wo und wie Sie den Konsum vermindern können. Fällt Ihnen diese Selbsteinschätzung schwer? Dann fragen Sie Ihre beste Freundin, Ihren besten Freund oder ein enges Familienmitglied. Oft können diese Menschen Sie besser einschätzen als Sie denken. Beziehen Sie Ihre Freunde bei Ihrer Digital Detox Erfahrung ein, fällt Ihnen der oft schwere Start zudem vielleicht leichter. Mit der richtigen Unterstützung gelingt auch ein schweres Vorhaben wie die Reduzierung der Bildschirmzeit.

Strategien und Tipps bei der digitalen Entgiftung sind zudem:

  • Entscheiden Sie sich für einen Grundansatz: Während einige Menschen von einer kompletten digitalen Auszeit profitieren, ist für andere ein gradueller Abbau sinnvoller. Wichtig ist, den individuell passenden Weg zu finden.
  • Passen Sie Ihre Routinen an Ihre Ziele an: Ersetzen Sie den morgendlichen Griff zum Smartphone durch eine Meditations-Einheit oder eine Stretchingroutine.
  • Entdecken Sie vernachlässigte Hobbys neu: Ob Gartenarbeit, Sportverein, Denksport oder kreative Arbeiten – jeder hat Hobbys, die auch ohne digitale Hilfen auskommen.
  • Richten Sie handyfreie Zonen ein: Das Handy auf Orte zu beschränken, kann Ihnen bei einer bewussteren Nutzung helfen. Bestimmte Bereiche wie das Schlafzimmer oder der Esstisch sollten komplett Smartphone-frei bleiben.
  • Planen Sie bewusste Offline-Zeiten in Ihrem Alltag: Feste Zeiten, in denen Sie offline sind – zum Beispiel während der ersten Stunde nach dem Aufwachen oder zwei Stunden vor dem Schlafengehen – verschaffen Ihnen Raum für mehr Achtsamkeit und Ruhe.
  • Finden Sie analoge Alternativen im Alltag: Manches, auf das wir digital verzichten, können wir auch analog in der echten Welt umsetzen. Nehmen Sie sich beispielsweise Zeit für ein Buch oder besuchen Sie Ihre Freunde oder Familie für persönliche Gespräche.
  • Bleiben Sie am Ball: Auch wenn die Ziele zu Beginn realistisch wirken, kann es im Verlauf des Digital Detox zu Rückschlägen können. Lassen Sie sich davon nicht demotivieren. Setzen Sie den Fokus besser auf Ihre bisherigen Erfolge.

Wichtig: Eine sehr stressige Zeit, Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind Symptome, die auch bei einer Vielzahl an sehr ernstzunehmenden Krankheitsbildern wie etwa einer Depression auftreten. Suchen Sie daher bei anhaltenden negativen Gefühlen unbedingt einen Arzt auf.

Digital Detox: Ihre Entscheidung, Ihr Tempo

Die digitale Entgiftung klingt in unserer vernetzten Welt zunächst nach einer großen Herausforderung – ausgeliefert sind Sie der ständigen Online-Präsenz jedoch nicht. Mit bewusster Steuerung Ihres Smartphone-Verhaltens und den richtigen Strategien bei der Mediennutzung können Sie auch in unserer digitalisierten Welt ein Leben ohne Dauerbeschallung gestalten. Wichtig ist, die ersten Anzeichen einer digitalen Überlastung zu erkennen und aktiv gegenzusteuern. Denn mit der richtigen Unterstützung – sei es durch festgelegte Offline-Zeiten, neue analoge Hobbys, geplanten Auszeiten oder eine angepasste Mediennutzung – lässt sich nicht nur die Online-Zeit reduzieren, sondern auch die Qualität der Zeit steigern, die Sie mit sich selbst und anderen verbringen. Ein bewusster Umgang mit digitalen Medien eröffnet neue Perspektiven und schafft Raum für das, was im Leben wirklich wichtig ist.

Autor: Moritz Hild (suxeedo Redaktion)

www.bundestag.de/resource/blob/983268/8b44ad3e0e6349a85dd7faedcfda3b9e/WD-10-034-23-pdf.pdf abgerufen am 10.12.2024

vau.net/pressemeldungen/mediennutzung-2022-anteil-der-audio-und-audiovisuellen-medien-am-medienzeitbudget-in-deutschland-auf-fast-90-prozent-gestiegen/ abgerufen am 10.12.2024www.hs-emden-leer.de/studierende/fachbereiche/soziale-arbeit-und-gesundheit/studiengaenge/soziale-kohaesion-im-kontext-sozialer-arbeit-und-ge-ma/gesundheitsfoerderung-was-ist-und-wie-geht-digital-detox abgerufen am 10.12.2024

gesund.bund.de/online-sucht abgerufen am 10.12.2024

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