Wir legen Wert auf Sicherheit. Deswegen wird die Unterstützung für den Internet Explorer nicht mehr durch unsere Website bereitgestellt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser, zum Beispiel Google Chrome, Firefox oder Edge
Was können Probiotika und Präbiotika? Darmgesundheit fördern
Unsere Darmflora hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Immunsystem. Welche Rolle spielt eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung bei der Darmgesundheit? Und helfen Probiotika und Präbiotika?
Billionen von Bakterien
Im menschlichen Darm herrscht ein reges Treiben: Ein einziges Gramm Darminhalt beherbergt mehr Lebewesen als die Erde Menschen. Billionen von Bakterien leben hier. Diese Mikroorganismen, zu denen auch Probiotika und Präbiotika gehören, bilden die natürliche Darmflora, auch „Mikrobiom“ genannt. Lange Zeit wurde ihr Einfluss unterschätzt, doch aktuell zählt das Mikrobiom zu den größten Forschungsthemen überhaupt.
Kann die Darmflora Krankheiten heilen?
Jeder Mensch hat ein individuelles „Bakterienmuster“. Es ist angeboren und schwer veränderbar – ähnlich wie der menschliche Fingerabdruck. Was aber für die meisten Menschen zutrifft: Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler glauben, Menschen könnten gesünder werden, wenn sich die Zusammensetzung ihrer Darmflora verändert. Ein Thema ist beispielsweise, ob sich hierdurch Krankheiten wie das Reizdarmsyndrom oder Morbus Crohn heilen lassen. Fest steht, dass sich das Mikrobiom von Menschen, die unter einem Reizdarm leiden, deutlich von der Darmflora gesunder Menschen unterscheidet – und auch, dass Stress oder die Einnahme von Antibiotika das Mikrobiom ins Ungleichgewicht bringen können.
Pro- und Präbiotika – Unterstützung für den Darm?
Eine positive Wirkung auf die Darmflorawird Probiotika und Präbiotikazugeschrieben. Probiotika sind Zubereitungen,die lebensfähige Mikroorganismenenthalten – Hefenund Milchsäurebakterien beispielsweise.Bei Präbiotika handelt es sichum nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile,die Aktivität und Wachstumder Bakterien im Dickdarmfördern. Dazu zählen beispielsweiseBallaststoffe wie Inulin und Oligofruktose.
Wissenschaft fehlen Beweise
Auch hier gibt es bestimmteProdukte auf dem Markt, die diesespeziellen Bestandteile aufweisen.Die Wissenschaft kann allerdingsmomentan noch nicht beweisen, dassprobiotische Produkte, die man zumBeispiel auch in Apotheken oder Drogerienkaufen kann, tatsächlich unseremMikrobiom helfen können: alsodie „guten“ Bakterien unterstützenund auf diese Weise die Darmgesundheitverbessern. Im Moment fehlenganz einfach die wissenschaftlichenBeweise dafür.
Dennoch kann jeder selbst die eigenen guten Bakterien füttern. Das geht mit sogenannten präbiotischen Lebensmitteln. Dazu zählen zum Beispiel Chicorée, Topinambur, Zwiebeln, Knoblauch, Schwarzwurzeln, Artischocken oder Bananen. Sie enthalten Präbiotika. Doch um ihre Wirkung entfalten zu können, müssen pro Tag schon mehrere Portionen davon verzehrt werden. Zum Beispiel als Beilage, Suppe, Salat oder Saft. Probiotika sind in Joghurt, Kefir, Buttermilch oder Sauerkraut enthalten. Aber Vorsicht: Viel hilft nicht immer viel. Wer nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit Bauchweh bekommt, sollte die Menge auf jeden Fall reduzieren. Vielleicht ist es für die eigenen Darmbewohner nicht das richtige „Futter“ gewesen. Daher ist nach wie vor eine ausgewogene Ernährung ein wichtiger Faktor bei der Darmgesundheit.
Ballaststoffe stärken den Darm
Derzeit geht die Wissenschaft davon aus, dass eine Kost mit viel Gemüse und Vollkornprodukten und weniger Fett und Zucker bei gesunden Menschen ausreicht, um den Darm zu unterstützen. Wer reichlich Ballaststoffe aufnimmt, hält seine Darmflora gesund und vermeidet Darmträgheit. Dazu sind jedoch keine speziellen Präbiotika und probiotischen Lebensmittel nötig. Obst, Gemüse, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte liefern eine große Vielfalt von Ballaststoffen und sind wirkungsvoll.
Nicht vergessen: genießen!
Als Richtwert für Ballaststoffe dient die Vorgabe der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: 30 Gramm pro Tag. Das entspricht in etwa drei Scheiben Vollkornbrot, einer Portion Früchtemüsli, zwei bis drei mittelgroßen Kartoffeln, zwei mittelgroßen Möhren, zwei Kohlrabi, einem Apfel und einer Portion roter Grütze. Außerdem: Nicht vergessen, dass eine gute Mahlzeit auch mit Genuss zu tun hat. Nur dann fühlen wir uns wohl und haben auch etwas für unsere Seele getan – und nicht nur für unsere kleinen Helfer im Darm.
Darmkrebs
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Bei dieser Krebsart treten Symptome erst sehr spät auf und werden deswegen vom Patienten selbst kaum bemerkt.
Die medizinischen Texte in der Rubrik mhplus-krankenkasse.de/wissen geben grundlegende Informationen zu Gesundheitsthemen und Erkrankungen. Sie ersetzen nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und dürfen nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden empfehlen wir immer den Arztbesuch. Nur der behandelnde Arzt kann eine Diagnose stellen oder eine konkrete Therapieempfehlung geben. Die Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Die mhplus kann dennoch ausdrücklich keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Verlässlichkeit, Qualität und Aktualität geben. Werden bestimmte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren erwähnt, so dient dies ggf. der vollständigen Informationen zu allen gängigen Möglichkeiten. Darunter sind möglicherweise auch solche, deren Nutzen und Wirkung noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen sind, und die daher von Rechts wegen nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind. Nur durch ihre Erwähnung ergibt sich kein Anspruch auf Kostenerstattung.