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Bewährte Helfer richtig einsetzen Hausmittel bei Erkältung
Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung wie einer laufenden Nase oder Halsschmerzen greifen viele Menschen häufig zu altbewährten Hausmitteln. In diesem Artikel erfahren Sie, welche natürlichen Helfer Erkältungssymptome wirksam lindern können und wann Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten.
Eine Erkältung kündigt sich meist schleichend an. Typische Symptome entwickeln sich dabei meist in einer charakteristischen Reihenfolge: Oft spürt man zunächst ein Kratzen im Hals, gefolgt von Halsschmerzen und Schnupfen. Später kommen häufig Husten und in manchen Fällen leichtes Fieber dazu. Die gute Nachricht: Bei einem normalen Infekt der oberen Atemwege können Hausmittel effektiv zur Linderung beitragen.
Doch Vorsicht: In bestimmten Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Wichtige Warnsignale sind:
Fieber über 39 °C oder Fieber, das länger als drei Tage anhält,
Atembeschwerden wie Luftnot,
starke Schmerzen im Brustbereich,
eitrige oder blutige Absonderungen und/oder
Symptome, die sich nach einer Woche nicht bessern.
Erkältung oder Grippe?
Viele Menschen verwechseln eine Erkältung mit einer echten Grippe (Influenza). Der Unterschied liegt vor allem im Krankheitsverlauf: Während sich eine Erkältung meist langsam entwickelt und die Beschwerden nach und nach zunehmen, tritt eine Grippe meist schlagartig mit hohem Fieber und starken Gliederschmerzen auf. Bei einer Erkältung stehen die Beschwerden der Atemwege wie Schnupfen, gereizte Schleimhäute und Husten im Vordergrund. Eine Grippe hingegen äußert sich durch plötzliches hohes Fieber, extreme Erschöpfung und starke Kopf- und Gliederschmerzen.
Dieser Unterschied ist wichtig, denn während eine Erkältung gut mit Hausmitteln behandelt werden kann, erfordert eine echte Grippe oft ärztliche Hilfe – vor allem bei Risikogruppen wie älteren oder chronisch kranken Menschen.
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Ein großer Vorteil von Hausmitteln ist, dass sie gezielt gegen einzelne Symptome eingesetzt werden können.
Hilfe bei Halsschmerzen
Wenn die Atemwege gereizt sind und der Hals kratzt, verschaffen diese Hausmittel Linderung:
Warmer Halswickel: Ein feuchtwarmer Halswickel entspannt die Muskulatur und fördert die Durchblutung der gereizten Schleimhäute. Dazu ein Baumwolltuch in warmes Wasser tauchen, auswringen und um den Hals legen. Darüber ein trockenes Handtuch. Nach 30 Minuten den Wickel abnehmen. Kühlende Halswickel hingegen wirken entzündungshemmend und helfen, Schwellungen zu reduzieren.
Gurgeln mit Salzwasser: Eine Salzwasserlösung wirkt wie ein natürliches Antiseptikum (keimtötendes Mittel, umgangssprachlich auch Desinfektionsmittel genannt): Sie spült Krankheitserreger aus dem Rachenraum und lässt die Schleimhäute abschwellen. Einen halben Teelöffel Salz in einem Glas warmen Wasser auflösen und damit mehrmals täglich gurgeln.
Salbei- und Ingwertee: Salbei enthält ätherische Öle, die antibakteriell wirken. Als Tee getrunken oder zum Gurgeln verwendet, lindert er Halsschmerzen und hemmt Entzündungen der Schleimhäute. Auch Ingwer(-tee) wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Zitrone oder Honig dazu schmecken nicht nur gut, sondern tun auch dem Körper gut. Die Zitrone versorgt den Körper mit Vitaminen und der Honig beruhigt zusätzlich den Hals.
Befreiung bei verstopfter Nase
Inhalation mit Salzwasser oder ätherischen Ölen:Inhalationen befeuchten die Atemwege und lösen festsitzenden Schleim. Bewährt haben sich Inhalationen mit:
Salzwasser (abschwellend),
Kamille (entzündungshemmend) und
Thymian oder Eukalyptus (schleimlösend).
Dafür kochendes Wasser in eine Schüssel gießen und die gewünschten Zusätze hinzufügen. Mit einem Handtuch über dem Kopf über die Schüssel beugen und den Dampf zehn bis 15 Minuten einatmen.
Nasenspülungen: Eine Nasenspülung mit isotonischer Kochsalzlösung befeuchtet die Nasenschleimhäute und spült Viren, Bakterien und Schleim aus. Besonders wirksam ist die Anwendung morgens und abends.
Linderung bei Husten
Zwiebelsaft mit Honig: Diese Kombination ist ein wahres Kraftpaket: Die ätherischen Öle der Zwiebel wirken schleimlösend, während der Honig die gereizten Schleimhäute beruhigt und dank seiner antibakteriellen Eigenschaften den Heilungsprozess unterstützt.
Zubereitung: Eine Zwiebel fein würfeln und mit zwei Esslöffeln Honig vermischen. Nach zwei Stunden den entstandenen Saft abschöpfen und über den Tag verteilt trinken.
Thymiantee: Die ätherischen Öle des Thymians lösen zähen Schleim und wirken krampflösend bei Hustenreiz. Zwei bis drei Tassen täglich unterstützen die Heilung der Atemwege.
Brustwickel: Ein Brustwickel mit warmem Wasser oder warmen, gekochten und zerquetschten Kartoffeln fördert die Durchblutung und löst festsitzenden Schleim. Die Wärme entspannt zusätzlich die Bronchialmuskulatur.
Natürliche Hilfe bei Fieber
Bei leichtem Fieber können sanfte Hausmittel die Beschwerden lindern und den Heilungsprozess unterstützen.
Wadenwickel: Kühle Wadenwickel helfen bei Temperaturen bis 39 °C, die Körpertemperatur zu senken. Dafür ein Baumwolltuch in lauwarmes Wasser (ca. 20 °C) tauchen, auswringen und um die Waden wickeln. Ein trockenes Handtuch kommt als zweite Schicht darüber. Den Wickel nach 15 Minuten erneuern, bis die Temperatur gesunken ist. Diese Methode nur anwenden, wenn Hände und Füße warm sind.
Schweißtreibende Tees: Holunderblüten- oder Lindenblütentees regen die Schweißproduktion an und unterstützen den Körper bei der Temperaturregulation. Ein positiver Nebeneffekt: Die enthaltenen Wirkstoffe stärken zusätzlich das Immunsystem.
Ausreichend Flüssigkeit und Ruhe: Bei Fieber verliert der Körper viel Flüssigkeit. Mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßter Tee pro Tag helfen, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Gleichzeitig braucht der Organismus ausreichend Ruhe, um die Erkältung erfolgreich bekämpfen zu können.
Häufige Irrtümer bei der Behandlung von Erkältungen
Mythos 1: Die Erkältung „wegschwitzen”
Sport oder Saunabesuche während einer Erkältung belasten den Körper unnötig. Stattdessen braucht der Organismus Ruhe, um die Infektion erfolgreich zu bekämpfen. Bewegung mit geringer Intensität z. B. Spaziergänge an der frischen Luft sind erst in der Genesungsphase sinnvoll.
Mythos 2: Antibiotika helfen bei Erkältung
Erkältungen werden meist durch Viren verursacht. Antibiotika wirken ausschließlich gegen Bakterien und sind bei viralen Infekten wirkungslos. Eine unnötige Einnahme kann aufgrund möglicher Nebenwirkungen sowie der Förderung von Resistenzen sogar schädlich sein.
Mythos 3: Hochdosiertes Vitamin C als Wundermittel
Zwar unterstützt Vitamin C das Immunsystem, eine übermäßige Einnahme während einer Erkältung bringt jedoch keine zusätzlichen Vorteile. Überschüssiges Vitamin C scheidet der Körper wieder aus.
Fazit: Hausmittel und Erkältung
Die hier vorgestellten natürlichen Hausmittel können Erkältungssymptome wirksam lindern, besonders wenn sie je nach Beschwerde gezielt kombiniert werden.
Ein starkes Immunsystem bietet dabei den besten Schutz vor Erkältungen. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung unterstützen die körpereigenen Abwehrkräfte optimal. Wer diese Vorbeugung mit dem gezielten Einsatz von Hausmitteln bei den ersten Anzeichen einer Erkältung kombiniert, ist bestens gewappnet – und weiß gleichzeitig, wann der Gang zum Arzt notwendig ist.
Autorin: Luka Marie Pehnert (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie).
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