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Eine Frau hält einen Schmetterling in der Hand. Sie schaut entspannt auf diesen Schmetterling.
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KANN ICH MIR HELFEN? Selbstheilungskräfte

Unser Körper heilt sich selbst – nicht immer, aber viel öfter, als wir glauben. Unsere Selbstheilungskräfte können viel bewirken, wenn wir lernen, auf sie zu hören und sie zu aktivieren.

Die Selbstheilungskräfte unseres Körpers

Wir sind gewohnt, ständig funktionieren zu müssen. Dadurch haben wir gelernt, die Warnsignale unseres Körpers zu unterdrücken – und wir haben verlernt, auf die Selbstheilungskräfte unseres Körpers zu vertrauen.
Dass Wunden selbstständig heilen, beeindruckt uns nur noch selten. Wenn unser Immunsystem sich im Schlaf stabilisiert und Zellen sich regenerieren, bekommen wir das nicht einmal mit. Tatsächlich leistet unsere „körpereigene medizinische Abteilung“ sehr viel – besonders, wenn wir ihn dabei unterstützen, zum Beispiel mit:

  • Ernährung
  • Bewegung
  • Stressreduktion & Entspannung

Es lohnt sich also, einmal durch unseren Körper zu reisen und die Arbeit unseres inneren Arztes besser kennenzulernen.

Auf einem Tisch stehen vier Weckgläser mit vorbereitetem Essen.

Gesunde und abwechslungsreiche Ernährung

Unsere Ernährung versorgt die Körperzellen mit Energie, liefert Nährstoffe, versorgt unser Mikrobiom im Darm und hält unser Immunsystem intakt. Füttern wir unseren Körper mit nährstoff- und vitaminreichen Lebensmitteln, aktivieren wir also unsere Selbstheilungskräfte. Das gelingt am besten, wenn wir uns saisonal und regional ernähren und so ausgewogen und abwechslungsreich wie möglich:

  • viel Obst und Gemüse
  • pflanzliche Fette
  • Vollkornprodukte
  • reichlich Wasser sowie ungesüßten Tee
  • wenig Fleisch und Zucker

Zu viel Zucker und Fett überfordern unseren inneren Arzt. Blutzucker und Cholesterinwerte steigen, Gefäße verstopfen, Entzündungen bahnen sich an. Unser Körper arbeitet außerdem besser, wenn wir ihn nicht pausenlos mit Essen versorgen. Fasten gibt dem inneren Arzt Zeit aufzuräumen. Konkret nennt sich dies Autophagie, was so viel bedeutet wie „Selbstverzehrung“: Körperzellen essen sich selbst auf. Aber nur die schlechten wie Bakterien, Viren oder ausgediente Zellorgane.

Frau macht eine Dehnungsübung - die Hände sind hinter dem Körper zusammen gelegt. Die Fingerspitzen zeigen nach oben.

Ausreichende Bewegung im Alltag

Eigentlich wissen wir, dass uns viel Sitzen nicht guttut. Die häufigste Todesursache in Deutschland sind Herz- und Kreislauf-Erkrankungen. Sie entstehen, wenn Herz und Kreislauf permanent unterfordert sind. Unsere Gefäße müssen elastisch bleiben und das gelingt nur durch ausreichend Bewegung. Dadurch werden Entzündungsprozesse gebremst und Botenstoffe ausgeschüttet, die Angst und Stress reduzieren. Ein tägliches Bewegungsprogramm von 30 Minuten kräftigt das Herz, wodurch der Blutdruck sinkt.
Tipp: Implementieren Sie kleine Sportübungen in Ihren Alltag und nutzen Sie jede Möglichkeit, um ein paar Schritte zu gehen.

Frau liegt traurig und nachdenklich auf einem Sofa.

Gezielt Stress reduzieren

Unter normalen Umständen funktioniert unsere Selbstheilung ganz gut. Stress ist allerdings kein normaler Umstand: Evolutionär ist er eine Reaktion auf eine lebensbedrohliche Situation. Das Blut unserer Vorfahren verdickte sich, damit sie nach einer Verwundung nicht verbluten mussten – das äußert sich für uns heute in Verdauungsbeschwerden. Das Stresshormon Kortisol gab den Urmenschen Kraft für Kampf oder Flucht, unterdrückt aber das Immunsystem. Wenn der Körper sich im Ausnahmezustand befand, konnte das unseren Vorfahren das Leben retten.

Heute befindet sich unser Körper viel zu oft im „Ausnahmezustand“ und hat oft nicht einmal die Möglichkeit, sich wieder komplett zu regenerieren. Damit unser innerer Arzt gute Arbeit leisten kann, dürfen wir ihn also nicht permanent ablenken. Wenn der Stress über Jahre nicht abnimmt, kann dies zu einer Überreaktion von speziellen Immunzellen führen. Folgende Krankheiten können die Folge sein

  • Chronische Darmentzündung
  • Arthritis
  • Arteriosklerose

Finden Sie also heraus, welche Faktoren Ihnen in Ihrem Leben regelmäßig Stress bereiten und versuchen Sie, diese zu reduzieren. Eine Halsmassage kann zum Beispiel helfen, wenn Sie wieder einmal akut gestresst sind und plötzliches Herzrasen bekommen:

  • Dort, wo Sie Ihren Puls spüren, sitzt der Karotissinusnerv, der den Blutdruck in den Halsschlagadern misst. Wenn Sie den Nerv leicht mit Zeige- und Mittelfinger massieren, verlangsamt sich Ihr Herzschlag.

Wenn Ihr Herz öfter rast, sollten Sie Ihren Konsum von Koffein und Nikotin einschränken: Beide Substanzen erhöhen den Blutdruck.

Regelmäßige Entspannung ist wichtig

Jeder Mensch weiß, was ihn entspannt – doch nicht alle wissen, wie wichtig regelmäßige Entspannung ist. Das gilt auch für unseren Körper – auch er benötigt Erholung und Freizeit, um dauerhaft gute Arbeit zu leisten. Die wichtigste Entspannungs- und Regenerationsphase ist unser Schlaf, deswegen sollten wir uns selbst viel davon verschreiben:

  • Wer in der Regel nur sechs Stunden oder weniger schläft, hat ein höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken. Diabetes stört die Appetitkontrolle und ist dadurch einer der stärksten Risikofaktoren für Übergewicht.
  • Außerdem besteht ein erhöhtes Krebsrisiko: Wir haben „Killerzellen“ in uns, die Tumore im Entstehungsstadium zerstören. Bei Menschen, die nur vier Stunden pro Nacht schlafen, nimmt die Zahl dieser Killerzellen um bis zu 70 Prozent ab.

Unsere Tipps

Aber wir sollten auch gnädig mit uns sein, wenn unser Körper uns signalisiert, dass er eine Pause braucht: Wenn die Nase läuft und die Glieder schmerzen, sollten Sie ihn nicht zum Sport zwingen. Eine bessere Hilfe ist dann Ruhe und ein kleiner Spaziergang – am besten im Grünen. Derzeit wird erforscht, ob die Aromen des Waldes unsere Abwehrkräfte stärken können. Außerdem gibt es erste Hinweise aus Studien, dass regelmäßiger Aufenthalt in der Natur sich günstig auf die Herzgesundheit auswirken kann.

Zurück im Alltag. Termine, Berufsverkehr, Feierabend: Die Welt des inneren Arztes rückt wieder in den Hintergrund. Aber fragen Sie sich das nächste Mal, wenn es Ihnen nicht gut geht, warum das so ist. Und ob Sie sofort zur Tablette greifen möchten. Wenn der Kopf schmerzt, ist es möglich, dass sie einfach Schlaf brauchen. Wenn Sie oft erkältet sind, sollten Sie einen Blick auf Ihre Ernährung und Ihr Stresslevel werfen, um Ihr Immunsystem zu stärken. Hören Sie ruhig wieder etwas mehr auf Ihre Selbstheilungskräfte – sie leisten wahrhaft Erstaunliches.

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