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Ein kleiner Junge steht abseits seiner Mutter und des Geschwisterchens. Er ist eifersüchtig auf das Geschwisterchen und macht ein enttäuschtes Gesicht.
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So verhindern Sie Geschwisterrivalität Eifersucht aufs Baby

Nach der Geburt dreht sich alles ums Baby – was können Eltern tun, damit sich das ältere Kind nicht ausgeschlossen fühlt? Lars Adam, Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche aus Köln, erklärt, warum eine gute Geschwisterbeziehung schon mit der Schwangerschaft beginnt.

Eine Mutter sitzt mit ihrer Tochter auf dem Sofa. Das Mädchen füttert eine Babypuppe mit der Flasche.

Wie kann ich mein Kind auf ein neues Geschwisterchen vorbereiten?

Es empfiehlt sich, das ältere Kind so früh wie möglich durch erste Berührungspunkte wie Ultraschallbilder oder altersgerechte Bücher zu dem Thema miteinzubeziehen. Oder man überlegt gemeinsam, welchen Namen das neue Geschwisterkind tragen soll. Das personalisiert das Baby und macht die Situation für Ihr älteres Kind greifbarer. Kinder sind nämlich wie Seismografen: Sie spüren, dass sich etwas verändert.

Mutter und Tochter sitzen auf einem Sofa. Die Mutter flüstert der Tochter etwas ins Ohr. Das Mädchen freut sich.

Wann sollte ich meinem Kind von der Schwangerschaft erzählen?

Wenn eine Schwangerschaft sehr spät kommuniziert wird, wirkt das auf Kinder sehr irritierend. Die frühe Einbindung ist ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem Geschwisterkind. Sie sollten es aber nicht übertreiben: Kinder zeigen sehr deutlich, wenn sie auf etwas keine Lust haben. Letztendlich kommt es darauf an, dass Sie die Einbindung immer wieder anbieten.

Eine Mutter liegt mit ihrem Baby und den großen Bruder auf einer Decke. Die drei kuscheln aneinander.

Das Baby braucht viel Aufmerksamkeit. Was kann ich tun, damit das ältere Kind sich nicht benachteiligt fühlt?

Hier ist es wichtig, Geschwister darauf vorzubereiten, was das Baby noch nicht kann. Kinder haben oft eine naive Vorstellung und glauben, sie können schon am zweiten Tag nach der Geburt mit dem neuen Geschwisterchen Fußball spielen. Deshalb sollten Sie Ihrem Kind erklären, dass das Baby am Anfang noch sehr viel schreit und Sie auch häufig sehr müde sein werden. Das ist ganz wichtig für das Geschwisterkind, damit es die neue Situation besser einordnen kann und die Veränderungen nicht auf sich bezieht.

Ein Vater spielt mit seiner kleinen Tochter fliegen.

Primetime mit Papa – die Vaterrolle stärken

Sie sollten aber nicht das Neugeborene als Grund nennen, wenn Sie wegen einer schlaflosen Nacht zu müde sind, um mit Ihrem Kind zu spielen. Das Baby könnte dann schnell als Sündenbock betrachtet werden. Damit das ältere Kind sich nicht zurückgestellt fühlt, gilt es vor allem die Vaterrolle zu stärken und eine Primetime mit Papa einzurichten.

Eine Mutter tröstet ihre kleine Tochter. Das Mädchen weint.

Ab wann sollte ich bei Geschwisterrivalität einschreiten?

Geschwisterrivalität ist etwas Gesundes und sogar in der Entwicklungspsychologie vorgesehen, damit sich die sozio-emotionale Bindung und das Konfliktmanagement der Kinder gut weiterentwickelt. Es gibt natürlich Fälle von langjähriger, starker Geschwisterrivalität, die behandlungsbedürftig sind. Aber bis diese Kriterien erfüllt sind, braucht es schon eine große verbale und körperliche Gewaltintensität. Das bekommen die Eltern auf jeden Fall mit.

Opa, Kind und Vater machen gemeinsam Gymnastik vor einem grauen Sofa.

Gegen die Eifersucht: Positive Prägung von Anfang an

Trotzdem sollten Sie wachsam bleiben und bei Anzeichen von Eifersucht handeln, denn dahinter stehen meistens unerfüllte Bedürfnisse. Sie können die Geschwisterbeziehung von Beginn an positiv prägen. Wenn Verwandte und Bekannte Sie zum Beispiel nach der Geburt besuchen, können Sie sie darum bitten, nicht nur dem Baby Aufmerksamkeit zu schenken.

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