So entwickelt sich Ihr Baby Ultraschall in der Schwangerschaft
Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft sind für werdende Eltern etwas ganz Besonderes: Zum ersten Mal können sie einen Blick auf ihr heranwachsendes Baby werfen.
- Was kann die Ultraschalluntersuchung?
- Die drei Basis-Ultraschalluntersuchungen
- Erster Ultraschall: 9. bis 12. Schwangerschaftswoche
- Zweiter Ultraschall: 19. bis 22. Schwangerschaftswoche
- Dritter Ultraschall: 29. bis 32. Schwangerschaftswoche
- Weitere Ultraschalluntersuchungen
- Ersttrimester-Screening ()
- Feindiagnostik
Was kann die Ultraschalluntersuchung?
Bei einer Ultraschalluntersuchung werden mit Hilfe von Schallwellen Bilder aus dem Inneren des Körpers erzeugt. So kann die Ärztin oder der Arzt das ungeborene Kind, die Gebärmutter und die Plazenta der Schwangeren auf einem Bildschirm sichtbar machen – völlig schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung. Die Untersuchungen zeigen, ob sich das Kind normal entwickelt, und geben wichtige Hinweise auf mögliche Auffälligkeiten.
Die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen ist freiwillig. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für drei Basis-Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft. Diese finden zu festgelegten Terminen statt und werden im Mutterpass dokumentiert.
Seit 2021: Ultraschall nur aus medizinischen Gründen
Das sogenannte „Babyfernsehen”, also Ultraschalluntersuchungen, die nur dazu dienen, das Baby anzuschauen, sind seit Anfang 2021 nicht mehr erlaubt. Darunter fallen 3D-, 4D-, Doppler- und Duplex-Ultraschall. Jede Ultraschalluntersuchung muss medizinisch begründet sein.
Die drei Basis-Ultraschalluntersuchungen
Während der Schwangerschaft haben Sie Anspruch auf drei Basis-Ultraschalluntersuchungen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese wichtigen Vorsorgetermine.
Stellt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bei einer dieser Untersuchungen Auffälligkeiten fest, kann sie oder er weitere Ultraschalluntersuchungen veranlassen. Bei medizinischer Notwendigkeit übernehmen die Krankenkassen auch diese zusätzlichen Untersuchungen.
Erster Ultraschall: 9. bis 12. Schwangerschaftswoche
In dieser frühen Phase der Schwangerschaft untersucht Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mit dem Ultraschall folgende Punkte:
- Hat sich der Fötus in der Gebärmutter eingenistet?
- Ist der Herzschlag Ihres Kindes sichtbar?
- Wie groß ist Ihr Baby? (Berechnung des Geburtstermins)
- Besteht eine Mehrlingsschwangerschaft?
Zweiter Ultraschall: 19. bis 22. Schwangerschaftswoche
Bei dieser Untersuchung steht die Entwicklung Ihres Babys im Mittelpunkt. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt überprüft:
- die grundsätzliche Entwicklung der wichtigsten Organe wie Herz, Magen, Nieren und Blase,
- die Entwicklung von Kopf, Armen und Beinen,
- die altersgemäße Entwicklung des Fötus,
- die Lage der Plazenta in der Gebärmutter,
- die ausreichende Fruchtwassermenge.
Schwangere können sich zu diesem Zeitpunkt auch für einen erweiterten Basis-Ultraschall entscheiden. Diese Untersuchung führen Ärztinnen und Ärzte mit einer speziellen Qualifikation durch. Sie untersuchen noch detaillierter:
- die Struktur des Gehirns,
- die Gesichtsform,
- die Wirbelsäule,
- den Verlauf der großen Blutgefäße,
- die Strukturen des Herzens,
- andere Organsysteme des Fötus.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Untersuchung.
Dritter Ultraschall: 29. bis 32. Schwangerschaftswoche
Der letzte Basis-Ultraschall gibt Auskunft über:
- das Wachstum Ihres Babys,
- seine Lage in der Gebärmutter,
- die Lage der Plazenta,
- die Menge des Fruchtwassers.
Ultraschall bei Mehrlingsschwangerschaft
Bereits beim ersten Ultraschall kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt erkennen, ob Sie Mehrlinge erwarten. Bei einer Mehrlingsschwangerschaft sind engmaschige Kontrollen wichtig: Die Entwicklung jedes einzelnen Kindes wird genau beobachtet. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt achtet besonders darauf, dass sich alle Babys gleichmäßig entwickeln. Auch die Lage der Kinder zueinander und die Position der Plazenta(s) werden kontrolliert. Diese Informationen sind wichtig für die Geburtsplanung.
Weitere Ultraschalluntersuchungen
Neben den drei Basis-Untersuchungen gibt es weitere Ultraschalle in der Schwangerschaft, die unter bestimmten Umständen sinnvoll sein können. Einige davon sind Selbstzahlerleistungen (IGeL-Leistungen), andere übernehmen die Krankenkassen bei medizinischer Notwendigkeit.
Ersttrimester-Screening ()
Diese Untersuchung in der 10. bis 14. Schwangerschaftswoche kombiniert einen Bluttest mit einer speziellen Ultraschalluntersuchung, der sogenannten Nackentransparenzmessung. Dabei misst Ihre Ärztin oder Ihr Arzt die Flüssigkeitsansammlung im Nacken Ihres Babys. Diese Untersuchung kann erste Hinweise auf mögliche Chromosomenstörungen geben. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weist darauf hin, dass sich aus den Testergebnissen nur das Risiko für bestimmte Chromosomenabweichungen ermitteln lässt, nicht aber eine Diagnose.
Das Ersttrimester-Screening ist eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Die Kosten liegen je nach Praxis zwischen 200 und 300 Euro.
Feindiagnostik
Die Feindiagnostik ist eine besonders detaillierte Ultraschalluntersuchung, die etwa in der 20. Schwangerschaftswoche stattfindet. Sie wird von spezialisierten Ärztinnen und Ärzten durchgeführt. Im Vergleich zum erweiterten Basis-Ultraschall werden hier:
- alle Organsysteme noch genauer untersucht,
- kleinste Strukturen des Babys dargestellt,
- auch seltene Fehlbildungen erkannt.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Feindiagnostik, wenn Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt Sie an eine spezialisierte Praxis überweist. Möchten Sie die Untersuchung ohne Überweisung durchführen lassen, müssen Sie die Kosten selbst tragen.
www.aerzteblatt.de/nachrichten/119505/Ultraschall-als-Babyfernsehen-wird-ab-2021-verboten (18.11.2024)
www.g-ba.de/downloads/17-98-3476/2023-09-21_G-BA_Versicherteninformation_Basis-Ultraschalluntersuchungen_bf.pdf (14.11.2024)
www.gesundheitsinformation.de/ultraschalluntersuchungen-in-der-schwangerschaft.html (14.11.2024)
www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/ultraschall-in-der-schwangerschaft-ergaenzende-untersuchungen.html (14.11.2024)
- Schwanger fliegen, dass sollten Sie beachten Fliegen als Schwangere: So sind Mama und Baby sicher unterwegs
- Ballaststoffe in der Schwangerschaft Ballaststoffmangel in der Schwangerschaft kann das Risiko für neurologische Entwicklungsverzögerungen beim Nachwuchs erhöhen.
- Sport in der Schwangerschaft Warum tut Sport in der Schwangerschaft Mutter und Kind so gut? Und bei welchem Sport ist Vorsicht geboten?