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Schwangere Frau sitzt im Sessel und betrachtet ihr Ultraschall
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Schwangerschaftsvorsorge Ultraschall & Co: Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

Wird unser Baby gesund sein? Vorsorgeuntersuchungen wie beispielsweise durch Ultraschall geben hier erste Antworten. Ein Experte erklärt, was sonst noch wichtig ist.

Die Standard-Untersuchungen

Für werdende Eltern ist es ein besonderer Moment: Auf den Ultraschall-Bildern in der gynäkologischen Praxis können sie ihr Baby zum ersten Mal sehen und eine ganz leise Ahnung davon bekommen, welch kleiner Mensch da in den nächsten Monaten im Bauch heranwächst. Die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft, zu denen drei Basis-Ultraschall-Untersuchungen sowie weitere Checks und Beratung gehören, geben aber auch wichtige Hinweise auf die Frage: Alles okay mit unserem Baby? Das ist ziemlich wahrscheinlich: „Dank moderner Medizin und umfassender Vorsorgeuntersuchungen ist die Chance, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, heute sehr hoch. In Deutschland kommen über 90 Prozent der Babys gesund zur Welt“, sagt Dr. Klaus Doubek, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte und niedergelassener Frauenarzt aus Wiesbaden. Dazu trägt die Vorsorge für Schwangere bei. Und deshalb ist es auch so wichtig, die vorgeburtlichen Untersuchungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, wahrzunehmen – auch wenn sie natürlich freiwillig sind. „Sie ermöglichen es uns, sowohl die Gesundheit der Mutter als auch des ungeborenen Kindes zu beobachten. So ist eine Früherkennung von möglichen Komplikationen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Anzeichen für eine
Präeklampsie sehr schnell möglich. Das frühzeitige Erkennen und Behandeln solcher Symptome kann schwerwiegende Folgen verhindern“, erklärt Dr. Klaus Doubek.

Alle Ergebnisse der Untersuchungen werden im Mutterpass dokumentiert, den Schwangere am besten immer bei sich tragen. Prinzipiell können Frauen die Untersuchungen bei ihrer Gynäkologin, ihrem Gynäkologen oder bei einer Hebamme durchführen lassen; der Ultraschall kann allerdings nur in der Praxis gemacht werden. Anfangs sind die Vorsorgeuntersuchungen monatlich, ab der 32. Schwangerschaftswoche dann wöchentlich vorgesehen. 

Ultraschall in der Schwangerschaft

Beim Ultraschall kann festgestellt werden, ob das Baby sich normal und altersgemäß entwickelt. Drei Termine sind dazu vorgesehen:

  • Erster Ultraschall: 9. bis 12.:  Prüfung, ob sich der Embryo in der Gebärmutter eingenistet hat, Kontrolle Herzschlag, Schätzung Geburtstermin)
  • Zweiter Ultraschall: 19. bis 22. Schwangerschaftswoche (Kontrolle altersgerechte Entwicklung, Position Plazenta in Gebärmutter). Alternativ können Frauen sich
  • auch für einen erweiterten Basis-Ultraschall entscheiden, bei dem die Organe des Babys gezielt untersucht werden; diese Leistung wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
  • Dritter Ultraschall: 29. bis 32. Schwangerschaftswoche (Wachstum und Lage des Babys)

Wenn bei den Terminen Auffälligkeiten festgestellt werden, können weitergehende spezialisierte Ultraschalluntersuchungen sinnvoll sein, zum Beispiel 3D-, 4D- oder Doppler-Ultraschall. „Baby-Fernsehen“, also Ultraschall, der allein dem Anschauen des Babys dient, ist seit Anfang 2021 nicht mehr erlaubt.

Körperliche Untersuchungen

Zu jeder Standard-Vorsorgeuntersuchung gehören folgende Leistungen: Blutdruck messen, die werdende Mutter wiegen, die Lage des Kindes und seine Herztöne kontrollieren. Zusätzlich findet auch eine Beratung statt, in der es um die Gesundheit der werdenden Mutter geht, zum Beispiel zum Thema Ernährung in der Schwangerschaft.

Laboruntersuchungen

Neben der körperlichen Untersuchung der Schwangeren nimmt die Frauenärztin bzw. der Frauenarzt bei jedem Vorsorge-Termin eine Urinprobe, um mögliche Stoffwechselstörungen oder Nierenerkrankungen festzustellen. Ebenso sind im Verlauf der Schwangerschaft verschiedene Bluttests vorgesehen, etwa zur Bestimmung von Blutgruppe und Rhesusfaktor, zum Test auf Schwangerschaftsdiabetes, für den Antikörper-Suchtest oder für den Test, ob ein Schutz gegen Röteln vorliegt.

Weiterführende Untersuchungen

In bestimmten Fällen können zusätzliche pränataldiagnostische Untersuchungen sinnvoll sein, zum Beispiel dann, wenn bei der regulären Ultraaschall-Untersuchung Auffälligkeiten festgestellt wurden, die die werdende Mutter schon älter ist oder innerhalb der Familiengeschichte genetische Vorerkrankungen bekannt sind. „Die Pränataldiagnostik bietet die Chance, frühzeitig Informationen über den Gesundheitszustand des Babys zu erhalten und sich auf mögliche Behandlungen oder besondere Maßnahmen der Versorgung vorzubereiten“, sagt Frauenarzt Dr. Klaus Doubek. Werdende Eltern sollten sich in jedem Fall aber Zeit lassen und sich genau überlegen, welche Informationen sie durch die Tests gewinnen und wie sie mit dem Ergebnis umgehen möchten, rät Dr. Doubek. „Paare sollten sich vorab fragen, wie sie auf ein mögliches auffälliges Ergebnis reagieren würden und welche Entscheidungen sie dann treffen möchten.“ Dazu können sie auch ein Gespräch bei verschiedenen Beratungsstellen führen, die sich auf Pränataldiagnostik spezialisiert haben. Zur Pränataldiagnostik zählen folgende Methoden:

Nicht-invasiver Pränataltest (NIPT)

Dieser Bluttest kann schon früh (ab der 10. Schwangerschaftswoche) durchgeführt werden. Durch ihn lassen sich mögliche Chromosomen-Abweichungen beim Ungeborenen feststellen. Wenn der Test negativ ausfällt, kann eine Trisomie praktisch ausgeschlossen werden. Ein positiver Test hingegen bedeutet nicht in jedem Fall, dass eine genetische Störung vorliegt, eventuell sind dann weitere Untersuchungen notwendig. Der Bluttest gehört nicht zu den allgemeinen Vorsorge-Untersuchungen für Schwangere, er wird von den gesetzlichen Krankenkassen aber übernommen, wenn es Hinweise auf eine Trisomie gibt oder der Ultraschall auffällig war.

Plazenta-Punktion (Chorionzottenbiopsie)

Mit dieser Methode (ab der 12. Schwangerschaftswoche) können Chromosomenstörungen ausgeschlossen werden. Dabei gewinnt die Ärztin oder der Arzt mit einer feinen Nadel über die Bauchdecke Zellgewebe aus der Plazenta. Der Vorteil ist, dass das Verfahren schon früh eingesetzt werden kann, es birgt aber auch Risiken, zum Beispiel den Abgang von Fruchtwasser oder Blutungen.

Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese)

Auch mit der Entnahme von Fruchtwasser, einer Amniozentese (ab der 16. Schwangerschaftswoche), können werdende Eltern genetische Auffälligkeiten ihres Babys abklären lassen. Dabei werden Zellen des Kindes aus dem Fruchtwasser unter Ultraschallkontrolle entnommen. Auch dieser Eingriff ist nicht ganz risikolos, es kann zu Infektionen oder
Blutungen kommen. Ebenso wie die Plazenta-Punktion kann die Fruchtwasseruntersuchung von der Krankenkasse übernommen werden, wenn sie
medizinisch begründet ist.

Leistung auf Wunsch: Ersttrimester-Screening

Einige Untersuchungen gehören zu den sogenannten IGeL-Leistungen, sie müssen von der werdenden Mutter selbst bezahlt werden. Dazu zählt das Ersttrimester-Screening (10. bis 14. Schwangerschaftswoche). Dabei handelt es sich um eine kombinierte Untersuchung aus Bluttest und Nackenfaltenmessung, mit der sich Chromosomenstörungen erkennen lassen. Die Kosten – je nach Praxis in der Regel zwischen 200 und 300 Euro – werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weist darauf hin, dass sich aus den Testergebnissen nur das Risiko für bestimmte Chromosomenabweichungen ermitteln lässt, nicht aber eine Diagnose.

 

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