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Stress gehört heute für viele Menschen zum Alltag und kann sowohl körperliche als auch mentale Auswirkungen haben. Mit einfachen Atemübungen lässt sich der Stress gezielt reduzieren und das Wohlbefinden verbessern.
Wenn wir gestresst sind, wird ein wesentlicher Teil des vegetativen Nervensystems aktiviert: Der Sympathikus. Er versetzt den Körper in Alarmbereitschaft, in den sogenannten „Fight-or-Flight-Modus”. Atemübungen können hier gezielt helfen, indem sie den parasympathischen Teil des Nervensystems aktivieren, der für Entspannung zuständig ist und den Körper wieder beruhigt.
Durch langsame und tiefe Atemzüge wird der Puls gesenkt und die Muskulatur entspannt sich. Auch in der Achtsamkeitsarbeit und Meditation spielt die bewusste Atmung eine entscheidende Rolle. Atemtechniken lassen sich leicht in den Alltag integrieren – ob im Büro, während des Autofahrens oder zu Hause. Durch kurze Atempausen lässti sich der Stresspegel aktiv senken und präventiv gegen die negativen Folgen chronischen Stresses arbeiten.
5 Atemübungen gegen Stress
Diese einfachen Atemübungen helfen Ihnen, Stress abzubauen und Ihr Nervensystem zu beruhigen:
1. Atemübung: Bauchatmung
Die Bauchatmung (auch Zwerchfellatmung genannt) fördert tiefe Entspannung, da sie den Vagusnerv stimuliert. Dieser Nerv ist für die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems zuständig. Bei dieser Technik atmen Sie tief in den Bauch ein, sodass sich die Bauchdecke hebt, und lassen den Atem langsam wieder los. Dies versorgt den Körper nicht nur mit viel Sauerstoff, sondern reduziert auch die Herzfrequenz und senkt den Blutdruck.
Anleitung:
Bequem hinsetzen oder auf den Rücken legen.
Eine Hand auf den Bauch legen und die andere auf die Brust.
Tief durch die Nase einatmen, spüren, wie sich der Bauch hebt, während die Brust weitgehend ruhig bleibt.
Langsam und gleichmäßig durch den Mund ausatmen.
Die Übung jetzt 5 bis 10 Minuten wiederholen.
2. Atemübung: 4-7-8 Atmung
Diese Technik ist besonders hilfreich, um akuten Stress schnell abzubauen oder das Einschlafen zu erleichtern. Das Einhalten eines Atemrhythmus beruhigt das Nervensystem und fördert den Sauerstofffluss im Körper.
Anleitung:
Setzen Sie sich bequem hin oder legen Sie sich hin.
Atmen Sie durch die Nase ein und zählen Sie dabei bis 4.
Halten Sie den Atem an und zählen Sie dabei bis 7.
Atmen Sie durch den Mund aus, zählen Sie dabei bis 8.
Wiederholen Sie diesen Zyklus 4 bis 8 Mal.
3. Atemübung: Wechselatmung (Nadi Shodhana)
Diese Atemübung aus der Yoga-Praxis wirkt harmonisierend und beruhigt sowohl den Körper als auch den Geist. Die Wechselatmung soll die Konzentration fördern.
Anleitung:
Begeben Sie sich in eine bequeme Position mit geradem Rücken.
Verschließen Sie mit dem Daumen das rechte Nasenloch und atmen Sie durch das linke Nasenloch ein.
Schließen Sie dann das linke Nasenloch mit dem Ringfinger und öffnen Sie das rechte Nasenloch, um auszuatmen.
Atmen Sie durch das rechte Nasenloch ein, schließen Sie es und atmen Sie durch das linke Nasenloch aus.
Wiederholen Sie diesen Vorgang für 5 bis 10 Minuten.
4. Atemübung: Kohärente Atmung
Diese Technik, bei der gleichmäßig ein- und ausgeatmet wird (zum Beispiel 5 Sekunden ein, 5 Sekunden aus), ist ideal zur Beruhigung des Nervensystems und zur Verbesserung der Herzfrequenzvariabilität. Diese zeigt, wie gut Ihr Körper auf Stress reagiert. Eine niedrige HRV weist auf erhöhten Stress hin, während eine höhere HRV auf eine bessere Anpassungsfähigkeit hindeutet. Diese Atemtechnik fördert eine tiefere Entspannung und verbessert damit die Anpassungsfähigkeit des Körpers in Stresssituationen.
Anleitung:
Setzen Sie sich bequem hin.
Atmen Sie 5 Sekunden lang ruhig durch die Nase ein.
Atmen Sie 5 Sekunden lang durch den Mund aus.
Führen Sie dies für 10 bis 20 Atemzyklen fort.
5. Atemübungen: Löwenatmung (Simhasana)
Diese kraftvolle Atemtechnik soll Stress abbauen, indem der Körper durch die bewusste Ausatmung körperliche und geistige Anspannung löst.
Anleitung:
Setzen Sie sich aufrecht hin und legen Sie die Hände auf die Knie.
Atmen Sie tief durch die Nase ein.
Öffnen Sie den Mund weit, strecken Sie die Zunge heraus und atmen Sie kraftvoll aus, während Sie das Gebrüll eines Löwen nachahmen.
Wiederholen Sie diesen Vorgang 3 bis 5 Mal.
Atemübungen in Kombination mit Achtsamkeit und Meditation
Auch in der Meditation und in Achtsamkeitspraktiken wird mit Atemübungen gearbeitet, um den Geist zu beruhigen und den Körper zu entspannen. Durch tiefes und gleichmäßiges Atmen aktivieren Sie das parasympathische Nervensystem, was Ihnen ermöglicht, tiefer in die Meditation einzutauchen und eine stärkere Entspannung zu erleben.
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Atemübungen wie die Bauchatmung oder die 4-7-8 Atmung lassen sich leicht in Ihre Achtsamkeitspraxis integrieren. Ziel ist es, den Körper auf Entspannung einzustimmen und den Geist auf den Moment zu fokussieren. Dabei geht es darum, den Atem als Mittel zur Selbstwahrnehmung zu nutzen – Sie beobachten bewusst Ihre Atemzüge und den Fluss der Luft durch Ihren Körper, ohne ihn zu kontrollieren oder zu bewerten.
Achtsamkeits-Atemübung:
Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch und atmen Sie tief ein.
Spüren Sie, wie sich Ihr Bauch mit jedem Atemzug hebt und senkt.
Versuchen Sie, Ihre Atmung bewusst wahrzunehmen und achten Sie auf subtile Empfindungen, wie die Temperatur der Luft oder das leichte Kribbeln, das durch die Atmung im Körper entsteht.
Diese Achtsamkeit im Atem hilft Ihnen, den Stresspegel zu senken und im gegenwärtigen Moment präsent zu bleiben.
Meditative Atemübung:
Setzen Sie sich in einer bequemen Position hin, schließen Sie die Augen und beginnen Sie, tief und langsam zu atmen.
Konzentrieren Sie sich vollständig auf den Rhythmus Ihres Atems, ohne ihn zu verändern – einfach ein- und ausatmen.
Nach einer Weile können Sie die Atemzüge zählen (zum Beispiel „Einatmen – 1, Ausatmen – 2“) bis Sie bei 10 angekommen sind, dann beginnen Sie wieder bei 1.
Atemübungen bieten eine einfache Möglichkeit, den täglichen Stress zu reduzieren. Ob Bauchatmung, 4-7-8 Atmung oder Achtsamkeit – probieren Sie die Techniken aus und entscheiden Sie, welche Methode für Sie am wirkungsvollsten ist.
Autor: Romina Sottile (suxeedo Redaktion)
Expertenunterstützung: Julia Braunsteiner-Berger, Biologin (MSc
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