Wenn zwei Alarmsignale zusammenkommen Ausschlag mit Fieber
Wenn Fieber und Ausschlag auf der Haut gleichzeitig auftreten, ist das häufig ein Zeichen dafür, dass der Körper sich mit einer Erkrankung auseinandersetzt. Ursache können dabei verschiedenste Krankheiten sein.
Fieber und Hautausschlag im Überblick
Fieber ist eine Abwehrreaktion unseres Immunsystems auf eine Vielzahl von Krankheitserregern und Störfaktoren. Der Körper erhöht dabei die Temperatur über den normalen Wert. Der Grund: Die schädlichen Erreger sind im Regelfall auf unsere durchschnittliche Körpertemperatur von circa 36 bis 37 Grad Celsius angepasst. Wird es wärmer, schadet das den Erregern und dämmt ihre Vermehrung ein.
Ausschlag kann als Folge von inneren oder äußeren Einflüssen auftreten. Manchmal sind Allergien, Unverträglichkeiten, Stress oder Hautkrankheiten die Ursache. Gerade wenn Hautausschläge plötzlich auftreten, ist aber auch an Infektionen mit Viren oder Bakterien zu denken.
Während das Fieber also die Vermehrung von Krankheitserregern erschwert und die Immunabwehr unterstützt, sind die Ausschläge oft ein sichtbares Zeichen dafür, dass das Immunsystem gerade aktiv arbeitet.
Bei Erwachsenen spricht man von Fieber ab einer Körpertemperatur von 38 Grad Celsius. Eine erhöhte Temperatur liegt schon bei 37,5 Grad Celsius vor. Für Neugeborene unter einem Monat liegt die Fiebergrenze ebenfalls bei 38, bei Kindern erst bei 38,5 Grad Celsius. Diese unterschiedlichen Grenzwerte ergeben sich unter anderem aus den von Natur aus höheren Temperaturschwankungen bei Kindern.
Treten Fieber und ein Ausschlag gleichzeitig auf, können die Ursachen vielfältig sein. Unter anderem sind diese Gründe möglich:
- Virusinfektionen
- bakterielle Erkrankungen
- allergische Reaktionen
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Zur TeleClinic informierenViruserkrankungen: Häufige Ursache für einen Ausschlag mit Fieber
Virusinfektionen sind ein nicht seltener Grund für das gleichzeitige Auftreten von Fieber und Hautausschlag. Je nach Erreger zeigen sich dabei charakteristische Hautveränderungen, die wichtige diagnostische Hinweise liefern können. Eine genaue Beobachtung der Symptome und ihres zeitlichen Verlaufs ist daher für die ärztliche Diagnose besonders wichtig.
Drei-Tage-Fieber
Diese vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auftretende Infektion wird durch Herpesviren verursacht und verläuft typischerweise in zwei Phasen:
- Plötzlich einsetzendes hohes Fieber über drei bis fünf Tage
- Nach Abklingen des Fiebers: Auftreten eines hellroten, großflächigen Ausschlags
Neben der erhöhten Temperatur kann es zu Verdauungsbeschwerden, Erbrechen, Schwellungen an Lymphknoten und Augenlidern sowie Erkältungssymptomen wie einer laufenden Nase kommen. Der darauffolgende Ausschlag verschwindet meist von selbst wieder und juckt normalerweise nicht.
Bei der Behandlung kommt es vor allem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr an, denn durch das anhaltende Fieber verlieren die Kinder viel Wasser. Zusätzlich können herkömmliche fiebersenkende Mittel wie Zäpfchen verwendet werden.
Masern
Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung mit charakteristischem Verlauf:
- zunächst grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber
- dann kleine weiße Flecken im Mund, an der Innenseite der Wange (sogenannte Koplik-Flecken)
- nach zwei bis vier Tagen: Typischer rot-bräunlicher Ausschlag, der sich hinter den Ohren beginnend über den ganzen Körper ausbreitet
Das Fieber und der Ausschlag halten ungefähr eine Woche lang an. Nach Abklingen der Erkrankung besteht bei Masern außerdem eine Immunschwäche, die ein Jahr oder sogar länger anhalten kann. Patienten sind in dieser Zeit besonders anfällig für weitere Infektionen wie eine Lungenentzündung.
In schwerwiegenden Fällen können Masern zu einer Gehirnhautentzündung (Enzephalitis) führen. Aufgrund der genannten Risiken ist die Vorbeugung von Masern sehr wichtig. Dazu braucht es nur zwei Impfungen: eine im Alter zwischen 11 und 14 Monaten und eine im Alter zwischen 15 und 23 Monaten. Danach bleibt der Schutz ein Leben aufrecht. Natürlich können sich auch Erwachsene impfen lassen.
Röteln
Auch bei Röteln kann es zu Ausschlägen in Verbindung mit Fieber kommen. Die Erkrankung verläuft im Vergleich zu den Masern oft milder und äußert sich dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mögliche Symptome:
- leichtes Fieber, Kopfschmerzen und Schnupfen
- Schwellung der Lymphknoten
- hellroter, kleinfleckiger Ausschlag
Normalerweise erkranken Kinder an Röteln, Erwachsene können aber auch betroffen sein. Besonders bei einer vorliegenden Schwangerschaft ist das gefährlich. Die Erreger können dann das Kind infizieren und schwerwiegende Missbildungen und Fehlgeburten auslösen.
Schutz gegen die Erkrankung bietet eine Impfung im Kindes- oder auch im Erwachsenenalter. Für Kinder ist das in der Regel eine Kombinationsimpfung, die auch gegen Masern, Mumps und manchmal zusätzlich Windpocken schützt.
Ringelröteln
Ringelröteln sind eine häufig mild verlaufende oder sogar symptomlose Virusinfektion. Kommt es zu Symptomen, entsteht normalerweise zuerst ein hellroter Hautausschlag auf den Wangen und der Nase. Der Ausschlag kann sich auf Oberkörper, Armen und Beinen ausbreiten und wird oft von Fieber begleitet. In den meisten Fällen ist die Erkrankung relativ harmlos. Bei Schwangeren besteht allerdings eine Gefahr für das ungeborene Baby.
Windpocken
Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen – wer Windpocken hat, fühlt sich noch vor jeglichen Zeichen auf der Haut schlecht. In der Regel folgt dann noch ein über den ganzen Körper verteilter Ausschlag. Bei Kindern verschwindet die Krankheit im Verlauf von 14 Tagen normalerweise von allein. Eine Impfung im Kindesalter oder auch eine Erkrankung bietet in aller Regel einen lebenslangen Schutz.
Achtung: Wer einmal an Windpocken erkrankt ist, hat in der Regel auch ein erhöhtes Risiko eine Gürtelrose zu entwickeln. Der Grund: Das Windpocken-Virus (Varizella-Zoster-Virus) verbleibt auch nach der Genesung im Körper.
Sonderfall: Erwachsene Erkrankte
Erkranken Erwachsene an Windpocken, kommt es in einigen Fällen nicht zu dem typischen Hautausschlag. Erwachsene haben außerdem nicht nur oft länger mit den Windpocken zu kämpfen, sondern auch schwerwiegendere Verläufe. Teilweise bildet er sich auch nur an einigen wenigen Stellen.
Bakterielle Infektionen
Bakterielle Infektionen als Ursache für Fieber und Ausschlag auf der Haut erfordern häufig eine schnelle Behandlung mit Antibiotika. Einige dieser Erkrankungen können ohne rechtzeitige Behandlung gefährliche Komplikationen nach sich ziehen. Eine rasche ärztliche Abklärung ist daher wichtig. Mögliche bakterielle Infektionen mit den Symptomen Fieber und Hautausschlag sind:
Scharlach
Scharlach ist eine durch Streptokokken verursachte Erkrankung. Typische Symptome der Erkrankung sind:
- hohes Fieber,
- eine charakteristische himbeerfarbene Zunge,
- ein feinfleckiger, hellroter Ausschlag und
- eine typische „Scharlachschälung“ der Haut nach etwa einer Woche.
Klassische fiebersenkende Medikamente und viel Ruhe helfen bei Scharlach oft gut. Für einen noch milderen Verlauf kann ein Arzt Antibiotika verschreiben, sie sind aber nicht in jedem Fall notwendig.
Meningitis
Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) kann sowohl durch Bakterien als auch durch Viren, seltener auch durch Pilze oder Parasiten ausgelöst werden. Dabei kommt es in der Regel zu hohem Fieber, Kopfschmerzen, einer Lichtempfindlichkeit sowie Übelkeit. Abhängig vom Erreger kann sich die Erkrankung auch auf der Haut äußern: Kleine rötliche, bläuliche oder bräunliche Flecken, die auf Einblutungen zurückgehen, deuten dabei auf Meningokokken hin. Bei einer bakteriellen Meningitis ist eine sofortige Behandlung mit Antibiotika überlebenswichtig.
Borreliose
Die Borreliose wird typischerweise von Zeckenstichen ausgelöst. In der Regel bildet sich Tage oder Wochen nach dem Stich ein immer größer werdender roter Ring um die Einstichstelle. Die charakteristische Hautveränderung weist recht eindeutig auf die Borreliose hin. Oft folgen ihr Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Ermüdungserscheinungen. Auch hier helfen Antibiotika.
Allergische Reaktionen
Nicht immer steckt hinter der Kombination von Fieber und Ausschlag eine Infektion. Auch das Immunsystem selbst kann durch überschießende Reaktionen diese Symptome hervorrufen.
Allergische Reaktionen können durch verschiedene Auslöser entstehen, darunter:
- Medikamente
- Nahrungsmittel
- Insektenstiche
Wie Allergien und Unverträglichkeiten sich auf die Haut und andere Bereiche unseres Körpers auswirken, erfahren Sie in unseren Artikeln Hautausschlag Zöliakie und Lebensmittelallergie.
Wann Sie zum Arzt gehen sollten
Die Kombination von Fieber und Hautausschlag erfordert in den meisten Fällen eine ärztliche Abklärung. Während viele Infektionen harmlos verlaufen und von selbst verschwinden, können einige Erkrankungen ohne rechtzeitige Behandlung gefährlich werden. Im Zweifelsfall sollten Sie daher ärztlichen Rat einzuholen.
gesund.bund.de/drei-tage-fieber (11.11.2024)
gesund.bund.de/masern#diagnostik (11.11.2024)
www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-fieber (11.11.2024)
gesund.bund.de/roeteln (11.11.2024)
www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.html#doc2374554bodyText7 (11.11.2024)
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