Fit bleiben ist so einfach Training fürs Gehirn
Mit Konzentrations- und Gedächtnisübungen halten wir das Gehirn fit. Vieles lässt sich ganz einfach in den Alltag integrieren.
Übungen für Konzentration & Gedächtnis
- Motorik
Jeder Bewegungsablauf ist ein kognitiver Prozess, den das Gehirn steuert. Machen Sie ihm einen Strich durch die Rechnung und fordern Sie Ihr Gehirn heraus: Gehen Sie mal rückwärts. Erledigen Sie Dinge mit links oder probieren Sie zu jonglieren. - Lernen
Wenn Sie eine Sprache oder ein neues Kartenspiel erlernen oder versuchen, Blumen zu zeichnen, werden Sie merken: Übung macht den Meister. Mit freundlicher Genehmigung unserer neuronalen Plastizität. Sie sorgt dafür, dass sich Nervenzellen, Synapsen und ganze Hirnareale verändern und anpassen. So können sie die Aufgaben, die wir ihnen stellen, gut bewältigen. Je öfter wir etwas tun, desto besser werden wir automatisch darin. - Gedächtnis
Unser Gehirn sortiert alles aus, was keiner Logik folgt. Deshalb fällt auch das Merken von Namen oft so schwer. Also müssen wir uns selber eine Logik bauen. Dafür verknüpfen Sie Abstraktes mit Inhalten. Denken Sie sich zu dem Namen einer Person ein Bild und eine Geschichte aus und verbinden Sie die Bildgeschichte mit der Person. Zum Beispiel: Bei Sabine denken Sie an eine Biene, die vor ihrem Gesicht herumschwirrt. Simone beißt in eine Zitrone und verzieht dabei das Gesicht. So fällt das Erinnern deutlich leichter. - Einfach mal abschalten
Wie beim Sport brauchen Sie auch beim kognitiven Training Ruhepausen.Schalten Sie ab, zum Beispiel mit der 5x5x5x-Methode: Atmen Sie fünfmal am Tag bewusst fünf Sekunden lang ein und anschließend wieder für fünf Sekunden aus. Oder gehen Sie einer einfachen Tätigkeit nach, wenn Ihnen der Kopf qualmt. So bekommt unser Unterbewusstsein Raum, um im Hintergrund zu arbeiten. Sie selbst haben das bestimmt auch schon erlebt: Beim Duschen, Spülen oder im Schlaf kommt Ihnen so manche gute Idee. Eben dann, wenn das Gehirn runterfährt.
Lust auf Beispiele? Optische Täuschungen
Trauen Sie Ihren Augen?
Vexierbilder verblüffen unser Oberstübchen. Warum sehe ich in demselben Bild zwei unterschiedliche Dinge? Wieso bewegen sich die Grafiken in diesem Bild? Ich weiß doch, das geht gar nicht. Gute Fragen, findet auch unser Gehirn – und lässt sich trotzdem aufs Glatteis führen. So funktionieren optische Täuschungen. Doch wer spielt uns hierbei einen Streich? Das Gehirn oder unsere Augen?
Riesige Datenmengen, wenig Zeit
Unser Gehirn verarbeitet unzählige Informationen rasend schnell. Das muss es auch, wenn wir funktionieren wollen. Dabei kann es aber passieren, dass es sich täuschen lässt. Das Gehirn setzt ein Bild, das das Auge aufnimmt, blitzschnell zusammen. Es rekonstruiert das Bild mithilfe des Gedächtnisses und unserer Erfahrungen. Es nimmt an und schlussfolgert dabei. Wenn dann die visuellen Informationen beispielsweise unvollständig oder untypisch sind, versucht das Gehirn sie auszugleichen – es sucht nach einem Sinn. Dabei kommt es schon mal zu falschen Ergebnissen: Das sind die optischen Täuschungen.
So funktionieren Vexierbilder
Vexierbilder sind mehrdeutige Rätselbilder. In ihnen verstecken sich zwei Botschaften. Tatsächlich gibt es sie schon seit dem Mittelalter und sie überraschen und verblüffen ihre Betrachter und Betrachterinnen immer wieder. Vexierbilder lassen sich unterteilen in Bilder, die man drehen oder kippen kann. Andere betrachtet man als großes Ganzes oder man fokussiert Details.
Fazit: Das Gehirn muss bei Vexierbildern oder sogenannten optischen Täuschungen mit ungewohnten Seh-Informationen fertig werden. Es verbindet die Bilder, die ihm das Auge sendet, mit den gelernten Erfahrungen. Und das passt nicht immer zusammen.
Das Auge ist also unschuldig. Es arbeitet ganz normal und täuscht uns nicht. Es ist unser Gehirn, das sich verwirren lässt.
Lust auf Beispiele?
Was sehen Sie hier wirklich?
Ein Bild, welches sich mindestens auf zwei verschiedene Weisen interpretieren lässt, nennt sich "Kippfigur". Sehen Sie den Pokal oder zwei Gesichter?
Beide Sichtweisen können nicht gleichzeitig erfasst werden. Es kann sich immer nur eine der alternativen Sichtweisen in den Vordergrund des Bewusstseins schieben.
Bewegen Sie sich wirklich?
Das erstmalige Erfassen einer der alternativen Wahrnehmungen braucht längere Zeit. Danach springt die Wahrnehmung der beiden Alternativen zwangsläufig alle circa 3 Sekunden um.
Lust auf mehr Beispiele?
Optische Täuschungen sind vielfältig. Lassen Sie sich täuschen? Im Video gibt es noch mehr.
Zungenbrecher
Blaukraut bleibt Blaukraut …
Dann verknoten wir mal die Zunge: Noch einmal tief durchatmen und schön konzentrieren. Denn unsere lustigen Sprachspiele haben es richtig in sich. Ob der Holz hackende Hans, der Sumpfschlumpf oder der dünne Diener, der die dicke Dame trägt – in Zungenbrechern treffen Sie allerhand Leute. Gut so. Denn sie sorgen in kniffligen Sätzen dafür, dass wir unser Gehirn und unsere Artikulation umfassend trainieren können. Kommen Sie ins Trainingslager. Wir versprechen, Ihr Kopf hat Spaß dabei. Und Sie auch.
Und wozu das Ganze?
Durch das regelmäßige Training mit Zungenbrechern erhöhen Sie Ihre Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit. Aber auch die eigene Aussprache und das Sprechtempo werden optimiert. Es ist eine gute Übung für die Mundmotorik. Ihr Geist wird vielseitig herausgefordert und somit auch beweglicher. Nicht ganz unwichtig dabei: Die Sätze machen außerdem richtig gute Laune.
Zungenbrecher: Zum Warmlaufen
- Hans hackt Holz hinterm Haus.
- Einsame Esel essen nasse Nesseln gern, nasse Nesseln essen einsame Esel gern.
- Früh fressen freche Frösche Früchte. Freche Frösche fressen früh Früchte.
- Ein krummer Krebs kroch über eine krumme Schraube.
Sie möchten eine Schippe drauflegen? Aber gern!
- Eine Diplombibliothekarin ist Bibliothekarin mit Diplom, eine Bibliothekarin mit Diplom ist eine Diplombibliothekarin.
- Chinesisches Schüsselchen, chinesisches Schüsselchen, chinesisches Schüsselchen.
- Der Sumpfschlumpf schlumpft sich durch den Schlumpfsumpf.
- Der dünne Diener trägt die dicke Dame durch den dicken Dreck. Da dankt die dicke Dame dem dünnen Diener, dass der dünne Diener die dicke Dame durch den dicken Dreck getragen hat.
- Mischwasserfischer heißen Mischwasserfischer, weil sie im Mischwasser Mischwasserfische fischen.
- Der Flugplatzspatz nahm auf dem Flugplatz Platz. Auf dem Flugplatz nahm der Flugplatzspatz Platz.
- Sechzig tschechische Chefchemiker scheuchen keusche chinesische Mönche in seichte Löschteiche.
- Testtexte texten Testtexter, Testtexter texten Testtexte.
Da geht noch mehr? Klasse!
Wussten Sie schon, dass wenn in Reden von Walzwerken und Waldzwergen die Rede ist, es zu Irritationen beim Hörer führt, da es phonetisch nicht ganz leicht ist zu unterscheiden, ob es sich um Walzwerke oder Waldzwerge handelt. Gott sei Dank ist es aber relativ selten, dass ein Waldzwerg ein Walzwerk besucht oder Walzwerke in der Umgebung der Waldzwerge erbaut werden. Wenn allerdings ein Waldzwerg ein Walzwerk baut, handelt es sich demzufolge um ein Waldzwergwalzwerk. Wenn dieser dann auch noch darin arbeitet, ist es dann offensichtlich ein Walzwerkwaldzwerg.
Und sag zum Abschied leise ...
Des Weiteren ist das Übrige auszuschließen und im Übrigen sind die Ausschlüsse zu erweitern und die Erweiterungen sind ausschließlich zu erübrigen. Erübrigungen werden des Weiteren ausgeschlossen. Ausgeschlossene Erweiterungen sind übrig. Übrige Ausschlüsse werden erweitert. Erweiterte Erübrigungen werden ausgeschlossen. Auszuschließende Erübrigungen werden erweitert.
Tipp: Zungenbrecher gibt es in jeder Sprache. Probieren Sie auch einmal englische Reime aus. Übrigens lassen sich ähnliche Effekte auch mit Jodeln erzielen. In diesem Sinne: Holadaittijo!
Sieht komisch aus - aber effektiv Bewegungsübungen
Ein Zitat von Albert Einstein lautet „Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk, der rationale Geist ein treuer Diener.“ Doch was bedeutet das genau? Das Zitat lässt sich auf unsere zwei Gehirnhälften übertragen. Das Geschenk ist die eher intuitive, kreative Gehirnhälfte. Der treue Diener, die vorwiegend analytische Gehirnhälfte. Um das Zusammenspiel der beiden Gehirnhälften zu fördern, bedarf es regelmäßigem Training. Probieren Sie es doch einfach mal mit folgenden Übungen aus und werden so selbst zum Einstein.
Ausführung der Bewegung
Das Werfen
Führen Sie zum Schwungholen Ihre Hand nach unten bis Ihr Handrücken maximal Ihren Oberschenkel berührt und führen Sie die Hand dann schnell nach oben in die waagerechte Position zurück. In dem Moment, in dem der Unterarm in der Waagerechten ist, werfen Sie den Ball nach oben in die Luft, etwas über Kopfhöhe. Wichtig ist, dass Sie in dieser Position warten, bis der Ball wieder fällt. Nicht mit der Hand dem Ball folgen.
Das Fangen
Warten Sie mit angewinkelten Armen in waagerechter Position, bis der Ball hinunterfällt. Wenn Sie den Ball sehr akkurat in die Höhe werfen, landet er genau in Ihrer Hand. Am Anfang wird Ihnen das genaue Werfen schwerfallen. Wenn Sie fleißig an Ihrer Wurftechnik feilen, werden Sie immer weniger korrigieren müssen.
Wenn der Ball in Ihrer Handfläche landet, federn Sie den Aufprall ab: Sie geben dem Schwung des Balles mit der Hand etwas nach. Diese Stellung der Hand ist zugleich die Ausgangsposition für den nächsten Wurf. Achten Sie auf eine flüssige Bewegung und das Abfedern beim Fangen.
Ihr Ziel
Versuchen Sie, die Bälle nicht mehr zu fangen, sondern immer weiter zu jonglieren – und das möglichst rhythmisch. Mitzählen hilft Ihnen: 1 und 2 und 3 und 1 und 2 und 3. Hep, hep, hep – die Bälle kreisen!
Übung 1: Fingerwechsel
Übung macht den Meister
Unsere Hände müssen einiges leisten. Greifen, Tasten oder Schreiben sind nur einige Aufgaben, die Sie damit täglich meistern. Eine gute Koordination ist daher die Grundvoraussetzung. Beide Hände getrennt voreinander zu koordinieren, stellt jedoch eine Herausforderung dar.
Die Ausgangsposition:
Entspannt hinsetzen. Arme ausgestreckt vor den Körper halten.
Ausführung der Bewegung
Strecken Sie an Ihrer rechten Hand den Zeigefinger aus und gleichzeitig an der linken Hand den Daumen. Alle anderen Finger machen eine Faust. Danach wechseln Sie gleichzeitig an der rechten Hand vom Zeigefinger zum Daumen. An der linken Hand vom Daumen zum Zeigefinger. Wichtig: Jede Hand nur ein Finger. Achten Sie darauf, keine Fingerpistole zu machen.
Varianten:
Stellen Sie sich bei der Übung auf ein Bein oder kreisen Sie im Stehen mit dem freien Fuß.
Übung 2: Acht zu Null
Ohne eine gute Abstimmung der Arme und Beine wären viele Bewegungen gar nicht möglich. Umso wichtiger ist es deshalb, deren Zusammenspiel zu trainieren. Die Schwierigkeit hierbei: Arme und Beine gleichzeitig und entgegengesetzt zu bewegen.
Die Ausgangsposition:
Stellen Sie sich auf ein Bein.
Ausführung der Bewegung
Beginnen Sie, mit dem anderen Bein eine liegende Acht in die Luft zu malen. Fangen Sie an, mit der gegenüberliegenden Hand eine Null in die Luft zu zeichnen. Nehmen Sie danach das andere Bein und den anderen Arm.
Varianten:
Beschreiben Sie, mit der Hand eine Acht und mit dem Bein eine Null.
Übung 3: Jonglieren
So halten Sie die Bälle in der Luft. Wenn Jongleure die Bälle kreisen lassen, sieht es auf den ersten Blick ganz einfach aus. Stimmt. Ist es im Grunde auch. Dennoch braucht man ein bisschen Übung. Jonglieren ist eine komplexe Tätigkeit, die das Gehirn ordentlich herausfordert.
Die Ausgangsposition:
Stellen Sie sich gerade hin, die Füße schulterbreit auseinander. Ihre Hände lassen Sie locker nach unten hängen. Drehen Sie die Handflächen so, dass sie geöffnet nach vorne zeigen. Dann beugen Sie Ihre Unterarme nach oben, bis sie waagerecht vor dem Körper sind. So als würden Sie ein Tablett vor sich tragen. Die Handflächen zeigen nach oben. Stellen Sie sich am besten mit etwas Abstand mit dem Gesicht zu einer Wand hin auf. So vermeiden Sie, die Bälle nach vorn, statt gerade nach oben zu werfen. Blicken Sie geradeaus.
Übung macht den Meister
Nehmen Sie einen Ball in die Hand und gehen Sie in die Ausgangsstellung. Werfen Sie den Ball wie beschrieben senkrecht nach oben und fangen ihn in der gleichen Hand wieder auf. Werfen Sie nicht höher als leicht über Kopfhöhe, sonst wird das Fangen schwierig. Schauen Sie außerdem leicht nach oben, verfolgen Sie nicht mit Ihrem Blick den Ball.
Üben Sie so lange, bis
- Sie sich beim Werfen und Fangen sicher fühlen,
- alle Würfe leicht über Kopfhöhe sind und
- die Hand dem Ball nicht folgt.
Danach üben Sie die Würfe mit der anderen Hand. Jeder Mensch hat in der Regel eine stärkere und eine schwächere Seite. Die Bewegungen fühlen sich anfangs ungewohnt an. Das Gefühl verbessert sich, wenn Sie weiter üben.
Sobald die senkrechten Würfe sowohl mit rechts als auch mit links gut funktionieren, werfen Sie von der rechten in die linke Hand und wieder zurück. Die Ausgangsstellung bleibt. Werfen Sie den Ball jetzt leicht schräg nach oben. Die Hände sind maximal schulterbreit auseinander, die Flugbahn geht mehr in die Höhe als zur Seite.
Sie gehen in die Ausgangsstellung und halten in jeder Hand einen Ball. Zum Beginn wirft die rechte Hand den Ball von rechts nach links. Die linke Hand wirft den Ball von links nach rechts. Die Bälle tauschen die Hände, zeitlich leicht versetzt.
So werfen Sie richtig:
Die rechte Hand wirft schräg nach oben. Mit der linken Hand warten Sie mit dem Wurf so lange, bis der erste Ball den höchsten Punkt erreicht hat und auf dem Weg nach unten in die linke Hand ist. Jetzt wirft auch die linke Hand schräg nach oben in Richtung rechte Hand. Der zweite Ball kreuzt unterhalb des ersten Balls. Die freie linke Hand kann den ersten Ball fangen. Anschließend fangen Sie den zweiten Ball mit der rechten Hand.
Sobald Sie diese Bewegungen gut ausführen, starten Sie mit der anderen Hand: Sie werfen den ersten Ball aus der linken Hand, den zweiten aus der rechten.
Sie gehen in die Ausgangsstellung. Halten Sie in einer Hand zwei Bälle und in der anderen Hand einen Ball. In welcher Hand Sie die zwei Bälle halten, bestimmen Sie. Wichtig ist nur, dass Sie mit dieser Hand beginnen.
Nehmen wir an, Sie beginnen, mit der rechten Hand den ersten Ball zu werfen. Den zweiten Ball werfen Sie mit links, sobald der erste Ball den Wendepunkt überschreitet. Dieser zweite Ball fliegt in die Höhe und überschreitet ebenfalls den Wendepunkt. Sobald er auf seinem Weg nach unten ist, werfen Sie den dritten Ball, der noch in der rechten Hand ist. Und dies ebenso wie den ersten Ball von rechts nach links. Dort liegt zwar schon der erste Ball, trotzdem können Sie den dritten Ball mit der linken Hand fangen.
Wenn alles gut geklappt hat, haben Sie zwei Bälle in der rechten und einen in der linken Hand gehalten. Sie haben dann drei Würfe ausgeführt: rechts (1), links (2), rechts (3). Sie halten am Ende zwei Bälle in der linken Hand und einen in der rechten. Probieren Sie diese Abfolge einige Male.